Erste Hilfe als Teil der gymnasialen Ausbildung

Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz

Inzwischen ist der Erste-Hilfe-Kurs am Ringeisen-Gymnasium der St. Josefskongregation Ursberg fester Bestandteil im Jahresprogramm. Durch die Zusammenarbeit zwischen dem an der Schule etablierten Schulsanitätsdienst und dem Bayerischen Roten Kreuz in Günzburg stand allen Schülerinnen und Schülern der 10. Jahrgangsstufe die Möglichkeit offen, durch die Teilnahme an diesem Kurs eine entsprechende Bescheinigung zu erwerben. Damit haben sie sich nicht nur einen wichtigen Nachweis für den Erwerb des Führerscheins erarbeitet, sondern ihnen wurde auch bewusst, dass es doch meist Freunde, Bekannte oder Angehörige sind, mit denen sie normalerweise unterwegs und zusammen sind. So sind es geliebte Menschen, die im Notfall ihre Hilfe benötigen.

Dass der Eigenschutz eine sehr wichtige Maßnahme der Ersten Hilfe ist, wurde im Gespräch schnell klar und so wurden entsprechende Maßnahmen erarbeitet. Für einen Notruf ist die wichtigste Information, wo sich der Notfall ereignet hat, alles andere können die Mitarbeiter der Rettungsleitstelle (Notrufnummer 112) erfragen.

In praktischen Übungen wurden Verbände angelegt. Ziel eines Verbandes ist immer, eine Wunde keimfrei zu bedecken. Sind die Vitalfunktionen Atmung, Kreislauf und Bewusstsein vorhanden, kann jedem Verletzten situationsgerecht geholfen werden. Hier ist es wichtig, auf die Wünsche des Patienten einzugehen und ihm in seiner Notsituation beizustehen, seine Verletzungen ernst zu nehmen, aber dennoch Ruhe auszustrahlen. Die stabile Seitenlage wurde geübt, damit Patienten ohne Bewusstsein, richtig gelagert sind. Hier ist es besonders wichtig, immer wieder zu überprüfen, ob die Atmung weiterhin vorhanden ist, und den Patienten einfühlsam zu betreuen. Bei fehlender Atmung ist die Herz-Lungen-Wiederbelebung das Mittel der Wahl. Die Jugendlichen hatten reichlich Gelegenheit, die Herz-Druck-Massage mit Beatmung und gegebenenfalls unter Einsatz eines Defibrillators zu üben. Maßnahmen zur Behandlung von weiteren Beeinträchtigungen wie Unterkühlung, Verätzung, Verbrennung, Schlaganfall, Herzinfarkt, Vergiftung wurden in kleinen Gruppen erarbeitet und dann im Plenum vorgestellt.

Am Ende eines langen „Schultags“ waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sicher, dass sie für den Notfall jetzt deutlich besser gerüstet sind und sich tatsächlich auch trauen würden, ihrer Pflicht zur Hilfeleistung nachzukommen. In diesem Bewusstsein gingen die Jugendlichen motiviert ins Wochenende. Die Schule wünscht ihnen viel Erfolg beim Erwerb des Führerscheins, viel Tatkraft im Notfall, aber vor allem, dass sie ihr Wissen nicht oft brauchen.

Dagmar Gerstner