Bühne frei für die Tänzerinnen

Eine Zeitreise durch die Tanzgeschichte

Nach zwei Jahren Coronapause durften die Tanzgruppen des Ringeisen-Gymnasiums der St. Josefskongregation endlich wieder vor Publikum tanzen. Die gelungene Tanzgala war vom P-Seminar des Abiturjahrgangs 2021 (!) mit dem Titel „Tanzpoesie“ vorbereitet worden und bot eine Zeitreise durch die Tanzgeschichte der Schule. Aufgrund der Pandemie konnten die mittlerweile schon ehemaligen Schülerinnen ihr Projekt nie in die Tat umsetzen. Doch damit all die Arbeit nicht umsonst gewesen sein sollte, wagten die nunmehr für den Wahlkurs Tanz zuständigen Lehrkräfte Olivia Landherr, Miriam Rieger-Strobl und Lisa Neuberger einen neuen Anlauf.

Der bewegte und bewegende Abend mit dem Auftritt aller Tanzgruppen und der Präsentation zahlreicher Informationen war Franziska Schmid gewidmet, die im Jahr 1989 den Wahlkurs Tanz am Ringeisen-Gymnasium etabliert und über 30 Jahre lang bis zum Jahr 2020 geleitet hatte. Ihrer Liebe, Leidenschaft und harten Arbeit ist es zu verdanken, dass Tanzen heute ein Teil des Schullebens ist. Sie choreographierte über 90 Wettkampftänze. Dazu kamen jedes Jahr weitere Tänze für Sportshows, Jubiläen, Verabschiedungen, die Nacht der Kirchen und Kapellen, den Ursberger Zirkus und die Musicals. Dadurch wuchs auch der Fundus auf knapp 500 Kostüme, der mittlerweile für fast jede Gelegenheit etwas bietet.

Den Anfang der tänzerischen Darbietungen machten die Mädchen der 5. und 6. Jahrgangsstufe. Sie präsentierten zum ersten Mal vor Publikum den Tanz „Werte des Lebens“. Ihre anfängliche Nervosität motivierte sie zu Höchstleistungen, die das Publikum mit großem Beifall belohnte. Die Mädchen der 7. bis 9. Klassen verwirklichten sich unter dem Titel „Die fabelhafte Phantasie“ und schwebten engelsgleich über das Parkett. Dabei glänzten sie mit sehr hoher Synchronität und technischer Finesse. Anschließend präsentierten die Mädchen der 10. bis 12 Jahrgangsstufe ihren Tanz „Gefühlschaos“ und beeindruckten mit Stil und Grazie. Diese drei Tänze werden auch beim Bezirkswettkampf in Fischach am 10. Mai dargeboten. Dieser Wettbewerb gehört schon lange zu den wichtigen Schulterminen des Ringeisen-Gymnasiums. Das zeigt sich auch in der stolzen Anzahl an Erfolgen: 35-mal Schwäbischer Meister, einmal Bayerischer Meister und einmal Deutscher Vizemeister.

Doch beim Tanzen geht es nicht nur um Erfolge, sondern um vieles mehr: Stärkung der physischen Konstitution, Ausbildung emotionaler Stärke, Disziplin, Durchhaltevermögen, Konzentration, Selbstbewusstsein und Kreativität. Auch Verantwortung, wechselseitiger Respekt und Teamgeist zählen dazu. Dass aber auch der Spaß nicht zu kurz kommt, konnten die Gäste an der Videopräsentation erkennen, die das P-Seminar anhand des Fotoarchivs erstellt hatte. Und der Tanz stärkt die Verbundenheit: Einige ehemalige Schülerinnen hatten ihren Titel „Ziemlich beste Freunde“, mit dem sie sich in der deutschen Meisterschaft 2017 den Vizetitel ertanzt hatten, wieder einstudiert und führten ihn bei der Tanzgala erneut auf. Das große Finale mündete schließlich nach den Danksagungen in einen emotionalen Show-Down aller Beteiligten, an dem auch der ehemalige und der aktuelle Schulleiter, Georg Gerhardt und Andreas Merz, teilnahmen.

Olivia Landherr, Lisa Neuberger