Schulbusse: die Quadratur des Kreises

Josef Brandner trifft sich mit Schülerinnen und Schülern

Wenn man zum Ausdruck bringen will, dass etwas besonders schwierig oder gar unlösbar erscheint, spricht man gern von der Quadratur des Kreises. Das Bild des Quadrats mit seinen vier Ecken wählte auch Josef Brandner, Eigentümer und Geschäftsführer des gleichnamigen Busunternehmens, bei seinem Besuch am Ringeisen-Gymnasium der St. Josefskongregation in Ursberg. Auf Einladung des Schulleiters Andreas Merz stellte er sich zusammen mit seinem Mitarbeiter Klaus Stöckle den Fragen von Schülerinnen und Schülern zum aktuellen Thema „Schulbusse“. Die rund 20 Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren sehr gut vorbereitet – die Klassenleiterin der 5e, Siw Heckel, und der pädagogische Betreuer der Mittelstufe, Sebastian Heller, hatten diese Aufgabe übernommen. Ebenso gut vorbereitet waren die beiden Gäste. Auf beiden Seiten war deutlich zu spüren, dass es darum ging, gemeinsam Lösungen zu finden. So konnte eine engagierte Diskussion in freundlicher Atmosphäre stattfinden.

Doch zurück zum Quadrat: Wie Josef Brandner ausführte, sind bei der Schülerbeförderung vier Ecken eines Quadrats zu berücksichtigen: der Kostenträger für die Beförderung, die Schule mit ihrer Schulleitung, die Schüler mit ihren Eltern und schließlich das Verkehrsunternehmen selbst. Die unterschiedlichen Interessen dieser vier Partner müssen zusammen berücksichtigt werden.

Im Gespräch wurde deutlich, dass diese globale Sicht der Dinge auch mit den individuellen Sorgen der Schülerinnen und Schüler in Einklang zu bringen ist. Denn sie erleben täglich, wenn ganz konkret etwas nicht stimmt, und nannten vier Bereiche: Erstens würden die Busse als sehr voll empfunden, zumal wenn die Schüler mit Rucksäcken oder Musikinstrumenten unterwegs seien. Zweitens klemme es da und dort bei Fahrtwegen, Zeitplänen und den angefahrenen Haltestellen. Drittens standen einige Situationen beim Umsteigen in der Kritik. Und viertens sei manchmal auch, so die Schüler, das Verhalten der Fahrer in Stresssituationen nicht angemessen. Brandner ging geduldig auf alle Anregungen ein, betonte zum ersten Punkt, dass auf Linien Stehplätze erlaubt seien, wies aber auch darauf hin, dass er teilweise größere Busse als rechnerisch erforderlich verwende (Dreiachser statt Zweiachser). Und auf der Linie 600 würde inzwischen zu Stoßzeiten ein zusätzlicher Bus eingesetzt. Beim zweiten Punkt, dem Thema Fahrtwege, ging es hauptsächlich um die Versorgung von Dinkelscherben und seinen Ortsteilen. Aber auch eine neue Haltestelle in Winzer wurde in Aussicht gestellt. Zur Umsteigesituation, besonders in Thannhausen, versprach Brandner zu prüfen, ob Busse morgens bis Ursberg durchfahren könnten bzw. mittags von Ursberg statt von Thannhausen starten könnten. Eine solche Lösung würde die Situation nach Meinung aller Beteiligten erheblich entzerren. Und schließlich liegt dem Busunternehmer sehr am Herzen, dass seine Fahrer sich ordentlich verhalten (was sie in der Regel ja auch tun). Er sagte jegliche Unterstützung zu, wenn irgendetwas nicht passt.

Ein grundsätzliches Thema kam auch noch zur Sprache: der Wechsel vom G8 zurück zum G9. Hier wird es weiter Verschiebungen im Nachmittagsunterricht geben, die eventuell größere Eingriffe in den gesamten Fahrplan erfordern – ein Problem, das sich nicht auf die Schnelle lösen lässt.

Im Anschluss an die sehr offene, freundliche und lösungsorientierte Gesprächsrunde bedankte sich Schulleiter Merz bei allen Beteiligten, besonders aber bei Josef Brandner und Klaus Stöckle für ihr Kommen, und gab der Zuversicht Ausdruck, dass man auf dieser Basis weitere Fortschritte erreichen würde.

Das Bild zeigt Schülerinnen und Schüler, die an dem Gespräch teilgenomen haben, sowie (hinten von links) Schulleiter Andreas Merz, Klaus Stöckle und Josef Brandner von der Firma Brandner und (Vierter von rechts) den pädagogischen Betreuer der Mittelstufe, Sebastian Heller.