Am Freitag, dem 15.07.22, gab es für alle zehnten Klassen des Ringeisen-Gymnasiums die Möglichkeit, sich näher über das Arbeitsfeld der „Sozialen Arbeit“ zu informieren. In vier Vorträgen, die jeweils ca. 60 Minuten andauerten, gewannen die Schüler und Schülerinnen zahlreiche Eindrücke über dieses Berufsfeld. Schnell wurde klar, dass es abseits von Altenheim und Co. einige Berufe gibt, die dem sozialen Bereich zugeordnet werden.
Der Tag begann mit Frau Wirth von der Jugendgerichtshilfe (JGH). Nach einer grundsätzlichen Information darüber, wofür man die JGH überhaupt braucht und was ihre Aufgaben sind, folgten ausführliche Gespräche über aktuelle Themen. Dabei spielte beispielsweise die Legalisierung von Cannabis eine große Rolle. Frau Wirth zeigte auf, dass die Zunahme an Betäubungsmitteldelikten durchaus besorgniserregend ist und wie beispielsweise die Polizei mit dem Besitz und Konsum von Cannabis umgeht. Dabei klärte sie diverse Mythen auf, beschrieb den Verlauf einer Betreuung durch die JGH und erzählte von Jugendarrestanstalten.
Im zweiten Vortrag informierte Herr Gramann über den Beruf als Lehrer an einer Förderschule. Herr Gramann unterrichtet an der Dominikus-Schule in Ursberg. Er zeigte den Schülern und Schülerinnen neben dem Studium und verschiedenen Förderschwerpunkten auch den Arbeitsalltag eines Sonderpädagogen auf. Zudem beschrieb er die Struktur der Einrichtung sowie die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. Besonders interessant war der Fakt, dass eine geistige Beeinträchtigung meist auch eine soziale Beeinträchtigung bedeutet, weswegen das Üben von Alltagssituationen ebenfalls einen großen Baustein in der Arbeit mit beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen darstellt.
Frau Kollmann begann ganz allgemein mit der Definition des Begriffes „Soziale Arbeit“. Sie erläuterte anschaulich, in welchen Bereichen soziale Arbeit passiert und welchen Zweck diese darstellt. Zudem gab sie einen Einblick in den Aufbau des Studiums, Zugangsvoraussetzungen und diverse Praktika. Abschließend berichtete sie über eine Einrichtung für sexuell grenzverletzende Jugendliche. Dies bedeutet, dass hier all diejenigen untergebracht werden, die sexuelle Übergriffe durchgeführt haben und dabei aber unter 14 Jahre alt waren. Dieser besondere Einblick in einen Bereich, der den meisten fremd ist, sorgte für großes Interesse unter den Zuhörern.
Für den Abschluss des Tages sorgte Frau Kraft. Die Sozialpädagogin arbeitet aktuell für die Münchner Tafel und lieferte einen Einblick hinter die Kulissen. Denn häufig kennt man die Tafel zwar als Einrichtung, welche Lebensmittel verteilt, jedoch bleibt der hohe logistische und personelle Aufwand oftmals im Dunklen. Den Vortrag ergänzte sie mit einigen anschaulichen Beispielen aus ihrem Arbeitsalltag, welche die unterschiedlichen Situationen, aufgrund derer man in Not geraten kann, darstellen sollten.
Die vier Vorträge sorgten für einen völlig neuen Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten der sozialen Arbeit. Die Schüler und Schülerinnen lieferten mit Fragen und Diskussionen gute Beiträge und zeigten, dass durchaus Interesse an diesen Berufen besteht. Wir bedanken uns bei allen Vortragenden und freuen uns schon auf die Veranstaltung im nächsten Jahr!
Markus Zick