Missio for Life

Eine interaktive Ausstellung am Ringeisen-Gymnasium

Wie schwer ist es doch, sich wirklich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen – erst recht dann, wenn dieser aus einem anderen Land, einer anderen Kultur und einer völlig unterschiedlichen wirtschaftlichen Situation stammt! Globales Lernen ist eine Herausforderung, der man sich in der Schule stellen muss, wobei es zum Glück Institutionen gibt, die uns dabei unterstützen wie das internationale katholische Missionswerk Missio.

Das Sich-Hineinversetzen in andere Lebenswelten geschieht im Falle der interaktiven Ausstellung „missio for life“, die am 8. und 9. Oktober am Ringeisen-Gymnasium der St. Josefskongregation zu Gast war, durch iPads und VR-Brillen, wobei die reale und virtuelle Welt durch Exponate verbunden werden. Die Schüler und Schülerinnen können dabei am Leben der Protagonisten – Renu aus Indien, Mercedes und Paolo von den Philippinen und Geoffrey aus Tansania – teilhaben. Es geht um arrangierte Ehen, Mitgiftmord, Menschenhandel, den Überlebenskampf als Straßenkind und um Ausgrenzung wegen einer Behinderung, es geht um soziale Ungerechtigkeit. Wenn man sich durch eine VR-Brille unmittelbar in der Situation wiederfindet, hilflos und von Fliegen umschwirrt in einer ärmlichen Hütte bewegungs- und sprachlos dazuliegen, während die Eltern deinen Zustand recht mitleidlos besprechen, dann fühlt sich das doch anders an, als wenn man von einem solchen Fall nur erzählt bekommt. Den Bezug zur eigenen Lebenswelt herzustellen, ist jedoch nicht einfach und deshalb ist es ein besonderer Vorteil der Ausstellung, dass sie von einer pädagogischen Fachkraft begleitet wird – die Schülerinnen und Schüler werden mit ihren Fragen nicht allein gelassen.

Irmtraud Haug

Bilder:
1) Christian Homey, pädagogischer Betreuer, und Irmtraud Haug, Fachbetreuerin für Religion, die die Ausstellung ans Ringeisen-Gymnasium holte.
2) Infostand zum Thema Mitgiftmord: In Indien werden täglich rund 20 Ehefrauen ermordet, weil die Ehemänner ihre Mitgiftforerungen an die Schwiegereltern nicht erfüllt sehen.
3 )Schüler mit VR-Brillen tauchen in die Lebenssituationen der Personen ein, deren Schicksal in der Ausstellung thematisiert wird.