Koordinierungstreffen ERASMUS+ auf La Palma

Mitte November reisten die Kunstlehrerin Dunja Bergmeir und der Musiklehrer Mathias Jannetti im Rahmen einer ERASMUS+ Schulpartnerschaft (siehe auch Erasmus+: schöne Künste in der Schule und Ursberg – Santa Cruz: Erasmus+ am Start) zum Koordinierungstreffen mit den Kolleginnen und Kollegen der Partnerschule Escuela de Arte Manolo Blahnik nach Santa Cruz, der Hauptstadt der Kanareninsel La Palma. Diese Reise war aufgrund der niedrigen Inzidenzzahlen der Kanaren im Gegensatz zum spanischen Festland trotz Pandemie möglich.

Während des einwöchigen Aufenthalts erfolgten Arbeitsgespräche mit den beteiligten Lehrkräften, ein Vorstellungsgespräch bei der Direktorin und gleich zu Beginn eine Führung durch das Schulgebäude: Unterrichtsräume der allgemeinbildenden Fächer, Musiksaal, Schmuckwerkstatt, Atelier, Schneiderei, Fotostudio, Medienräume, EDV. Die verschiedenen Werkstätten zeigen den künstlerischen Schwerpunkt der Schule. Das Angebot der Escuela de arte Manolo Blahnik umfasst einerseits die Oberstufe des Gymnasiums mit Spezialisierung auf Kunst und Musik, das sogenannte bachillerato und andererseits eine Art berufsbildende Fachschule für Gestaltungsberufe (formación profesional). Neben dem Kennenlernen der Ausstattung standen hier die Begegnung mit den Lehrkräften und den am Austausch beteiligten Schülerinnen und Schülern im Mittelpunkt.

Die Partner organisierten eine ausführliche Stadtführung zu Orten, die die Verbindung zu Deutschland und zum Schlagwort „Heimat“, dem Thema des ERASMUS+ Projekts, herausstellten: das Rathaus mit flämischen Reliefs, auf denen das Wappen Karls V. zu sehen ist, der als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Herr über Ursberg und Santa Cruz war, die Kirche Nuestra Señora de la Encarnación mit einem Altar, der die Verkündigung Mariens und damit den religiösen Neubeginn auf der Insel darstellt und eine Orgel aus den Anfängen der Besitznahme der kanarischen Inseln durch die Spanier. Im Museo Insular wurde auf den deutschen Künstler Bruno Brandt aufmerksam gemacht, der sich La Palma als neue Heimat wählte und bereits ab 1923 den Expressionismus dorthin brachte und dadurch die palmerischen Künstler inspirierte. Eine Mitarbeiterin der Restaurationswerkstätten des Museums erklärte Arbeiten an einem barocken Torso des Auferstandenen und einem Gemälde des Heiligen Franz Xaver.

Um die Besonderheiten der Insel in Bezug auf den geplanten Besuch der Ursberger Schülerinnen zu zeigen, boten die kanarischen Lehrkräfte eine Fahrt zum höchsten Punkt der Vulkaninsel, dem Roque de los Muchachos auf 2400 Metern an und führten zur Caldera de Taburiente und auf einer längeren Wanderung zum Kraterrand Pico de la Nieves.

Es folgten weitere Arbeitsgespräche zu zeitlichen und inhaltlichen Fragen der bei ERASMUS+ so genannten Mobilitäten des Austauschprogramms. So ist sind der Gegenbesuch der kanarischen Lehrkräfte zu Beginn des nächsten Jahres, danach der Besuch der kanarischen Schülerinnen und Schüler in Ursberg und schließlich der Besuch der deutschen Schülerinnen auf La Palma geplant. In einer Unterrichtsstunde mit dem 1mo Bachillerato studierte Mathias Jannetti ein schwäbisches Volkslied ein und hielt eine Unterrichtsstunde mit dem 2do Bachillerato zum Thema Gregorianischer Choral „Urbs Jerusalem“ aus dem Roman „Der Name der Rose“. Ein Konzert beider Kurse mit palmerischen Liedern schloss sich an. Dunja Bergmeir besuchte währenddessen verschiedene Unterrichtsstunden in gestalterischen Fächern.

Zum Abschluss des Koordinierungstreffens luden die kanarischen Kolleginnen und Kollegen zum gemeinsamen Abendessen der am Austausch beteiligten Lehrkräfte ein.

Mathias Jannetti


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