Die Hinfahrt
Endlich war es soweit: Die lang ersehnte Reise nach Wales konnte beginnen! Nachdem wir in Gessertshausen bzw. Ursberg eingestiegen waren und die eleganten Kleider und Anzüge der Abiturienten bei ihrer Abiturfeier bewundert hatten, brachte uns der Bus langsam, aber sicher quer durch Deutschland, die Niederlande und Belgien Richtung Calais in Frankreich, wo unser Fährhafen lag.
Windsor, Avebury und die Ankunft
Nach einer eher kurzen Nacht kamen wir zwar leicht übermüdet, aber glücklich und zufrieden auf der Fähre an. Dort machten wir viele schöne Erinnerungsfotos und überquerten in ca. eineinhalb Stunden den Ärmelkanal. Schließlich hieß es „Hello England!“ als wir Dover erreichten. Auf dem Weg nach Barry, einem Vorort von Cardiff, legten wir zwei Zwischenstopps ein, davon den ersten in Windsor. Dort wurde uns die Ehre zuteil, die Wachablösung zu sehen. Zu gerne hätten wir die Queen getroffen! Danach hatten wir Freizeit, um noch Fotos von Windsor Castle zu machen und uns die schönen Straßen und kleinen Läden anzusehen.
Anschließend ging es weiter nach Avebury, einem idyllisch und ländlich gelegenen kleinen Dorf mit vielen Schafen und Steinkreisen – fast so wie ein zweites Stonehenge. Nach der langen Fahrt nahmen wir gerne die Gelegenheit wahr, dort spazieren zu gehen. Später gegen 18 Uhr wurden wir sehr herzlich von unseren Gastfamilien in Barry empfangen.
Cardiff und Umgebung
Am nächsten Tag gab es natürlich viel über unsere Gastfamilien zu berichten! Um 8 Uhr fuhren wir in die walisische Hauptstadt Cardiff. Dort bekamen wir Freizeit, konnten leckere Scones kaufen, shoppen gehen, Souvenirs kaufen und die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes „unsicher“ machen: Als Deutscher tut man sich echt schwer, wenn Autos aus anderen Richtungen kommen als erwartet (Linksverkehr!). Frisch gestärkt durch Sandwiches aus unserem Lunchpaket ging es dann Richtung Caerphilly Castle. Die imposante Burgruine, die mit unzähligen Enten und Gänsen bevölkert war, bot ein beeindruckendes Fotomotiv. Danach besichtigten wir in kleinen Gruppen mit jeweils einem Lehrer das Museum of Welsh Life mit seinen alten walisischen Häusern, Läden, kleinem Schloss und Parkanlage.
Zum Abschluss des Tages stand Barry Island auf dem Programm. Dort ließen wir den Tag an der Strandpromenade schön ausklingen.
Tenby und Pembroke
Postkartenidylle erlebten wir am nächsten Tag im pittoresken Hafenstädtchen Tenby mit seinen blauen und gelben Häusern, kleinen Gassen und Geschäften. Von außen wirkten die Läden sehr klein, entpuppten sich aber von innen als recht groß. Tenby bot auch schöne Strände, Buchten und einen wunderbaren Blick auf St Catherine’s Island mit der Festung.
Am frühen Nachmittag brachen wir nach Pembroke auf. Dort besichtigten wir Pembroke Castle, eine normannische Burg aus dem 12. Jahrhundert mit großer strategischer Bedeutung. Unsere Besichtigungstour führte uns bis auf die höchsten Türme.
Bath und Glastonbury
Der Dienstag war ein Ausflug in die Vergangenheit: Im englischen Bath entdeckten wir mit Hilfe von Audioguides die faszinierende Welt der römischen Bäder. Die Thermen und Badeanlagen von Aquae Sulis waren wirklich hervorragend erhalten. Im Anschluss konnten wir uns noch in der verkehrsberuhigten Innenstadt umsehen und den zahlreichen Straßenmusikern lauschen.
Weiter ging es dann nach Glastonbury. Bei der Führung durch die Ruinen von Glastonbury Abbey erfuhren wir, dass sich dort das Grab des König Arthur befinden soll. Ein wahrhaft mystischer Ort!
Big Pit, Nationalpark und Penderyn Whisky Distillery
Am Mittwoch, unserem letzten Tag in Wales, fuhren wir nach Blaenavon zum ehemaligen Kohlebergwerk Big Pit. Ausgestattet mit Helmen, Lampen, Sicherheitsbatterien und Atemgeräten für den Notfall ging es 90 m in die Tiefe. Unter Tage erfuhren wir Wissenswertes über die Menschen und Tiere, die früher dort unten arbeiteten. Es gab dort sogar Pferdeställe! Nach einer tollen Führung waren wir trotzdem ein bisschen erleichtert, wieder oben zu sein. Anschließend besuchten wir noch das zugehörige Museum.
Unsere Mittagspause verbrachten wir im Brecon Beacons National Park inmitten einer beeindruckenden Landschaft und inmitten von Schafen! Zum Abschluss des erlebnisreichen Tages wurde uns in der Penderyn Distillery Interessantes zur Herstellung von Whisky vermittelt und wir konnten an den verschiedenen Sorten riechen. Unsere Lehrer durften den Whisky probieren, die Schüler nicht.
Am Abend hieß es dann Koffer packen, denn leider war unsere schöne Zeit in Wales schon vorbei. Am folgenden Tag wollten wir bereits um 7 Uhr nach London aufbrechen.
London
Der Abschied von unseren Gastfamilien fiel uns schwer, da wir inzwischen Freundschaft geschlossen hatten. Nachdem wir um die Mittagszeit in London angekommen waren, erkundeten wir die Metropole gemeinsam zu Fuß. Entlang der Themse liefen wir vorbei an Tate Britain und durch die Victoria Tower Gardens auf das Parlamentsgebäude zu. Nach einem kurzen Fotostopp vor Westminster Abbey ging es über den Paradeplatz und durch den St James‘ Park zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Londons, dem Buckingham Palace! Nachdem wir so viele Fotos wie möglich gemacht hatten, trafen wir die Plymouth-Gruppe beim Pizza-Essen am Haymarket. Es gab ein großes Hallo! Frisch gestärkt stürmten wir dann die zahlreichen Souvenirläden am Piccadilly Circus und am Leicester Square. Höhepunkt des Tages war die Fahrt mit dem London Eye, das lange Anstehen hatte sich gelohnt! Den perfekten Abschluss unserer gelungenen Reise bildete eine Bootsfahrt auf der Themse, bei der wir weitere Sehenswürdigkeiten wie Tate Modern, den Tower, die Tower Bridge und St Paul’s Cathedral im Abendlicht erlebten. In Greenwich wartete schon unser Bus auf uns. Am späten Nachmittag des folgenden Tages erreichten wir Ursberg, wo wir freudig von unseren Familien empfangen wurden.
Vielen Dank an die Organisatorin Frau Luft, an die Lehrer Frau Diebel, Frau Altstetter, Frau Heinrich und Herrn Glas, die uns begleiteten, und an unseren Busfahrer Andrej. Vielen Dank für Ihre Geduld mit uns! Wir hoffen, Sie hatten auch so viel Spaß mit uns wie wir mit Ihnen!
Friederike Höntze und Helena Bäuml, 8b