Die Reise nach La Palma
Was sprach in der letzten Zeit nicht alles gegen einen Schüleraustausch? Pandemie, Unterrichtsausfall und dann auch noch ein Vulkanausbruch sind gewichtige Argumente, die bei einem einwöchigen Auslandsaufenthalt auf La Palma in die Waagschale geworfen wurden. Das Ringeisen-Gymnasium der St. Josefskongregation entschied sich trotzdem dafür, mit den Schülerinnen und Schülern des Additums Kunst und des Additums Musik und zwei Lehrkräften die Partnerschule in Santa Cruz de La Palma im Rahmen eines Erasmus+ Projekts zu besuchen. Die Corona-Tiefs nach der kanarischen 5. Welle und vor der deutschen 4. Welle öffneten ein Zeitfenster, das die zwölf Reisenden nutzten. Da die westlichste Insel der Kanaren wegen der Aschewolken nicht direkt angeflogen werden konnte, war die Route mit dem Flugzeug nach Teneriffa und dann mit dem Schiff nach La Palma die einzige Möglichkeit zu reisen. Die Schülerinnen und Schüler lernten ihre palmerischen Gastfamilien am Hafen von Santa Cruz und bei privaten Unternehmungen am ersten Tag kennen. Alle trafen sich am nächsten Tag an der „Escuela de Arte Manolo Blahnik“ in der Inselhauptstadt. Die Künstler machten sich daran, ein Wandgemälde zum Thema „Gleichheit“ anzufertigen. Dazu bemalte jeder eine Art Puzzlestück aus Holz, das mit den anderen zusammengesetzt einen Schmetterling, der aus dem Profil zweier Gesichter besteht, ergeben sollte. Die Gesichter schauen sich an und stellen die Flügel des Schmetterlings dar. Bei den Musikern wurde ein deutsches Volkslied mit einem typisch palmerischen gemischt. Ausflüge in die abwechslungsreiche Natur und in die Geschichte der Insel ergänzten den kulturellen Austausch. Museen, Kirchen, Wälder und Wasserfälle wurden bestaunt. Beim Naturschwimmbecken Charco Azul in der Nähe des Örtchens San Andrés nutzten die meisten die Gelegenheit, um in dem übersetzt „blauen Tümpel“ baden zu gehen. Ein Höhepunkt besonderer Art war der Besuch der Teleskopanlage auf dem Roque de los Muchachos – 2426 Meter über dem Meeresspiegel. Immer beindruckend war es, den aktiven Vulkan zu erleben. Alle Schülerinnen und Schüler und die begleitenden Lehrkräfte Sarah Greiner und Mathias Jannetti waren von dieser Schulwoche im 3200 km entfernten Santa Cruz de La Palma begeistert und hoffen, dass sich für den Gegenbesuch am Ringeisen-Gymnasium wieder ein Pandemiefenster öffnet.
Mathias Jannetti