Anne Frank auf der Bühne des Kellertheaters des Ringeisen-Gymnasiums

Vor Kurzem inszenierte der Q12 Kurs „Theater und Film“ unter der Leitung von Lehrerin Lucia Mehr das wohl bekannteste Tagebuch der Welt. Die Schauspielgruppe wollte damit nicht nur ein berührendes und einfühlsames Stück auf die Bühne bringen, sondern auch ein Zeichen dafür setzen, dass jedes Leben lebenswert und jeder Mensch kostbar ist – ganz im Sinne des Dominikus-Ringeisen-Werks, welches das Gymnasium umgibt.

Zu Beginn tritt Otto Frank, gespielt von Bernhard Fischer, allein auf die dunkle Bühne, das Versteck der Franks und der befreundeten Familie van Daan (Lukas Gramminger, Lilly Walburger und Nick Schedel). Hier erinnert er sich leidvoll an seine Familie (Cristina Fäustlin und Sonja Wilhelm) und das Erlebte, trauert um seine geliebte Anne (wunderbar leicht und doch tiefgründig erfasst von Jana Schwalb).

In einer Art Rückschau nimmt er dann die Zuschauer mit ins Jahr 1942; die van Daans und die Franks beziehen gerade ihr Versteckt. Dort ist deren Leben durch die ständige Angst entdeckt zu werden bestimmt, aber auch von ganz normalen Dingen, wie dem Streit zwischen Mutter und Tochter Frank oder der sich entwickelnden Verliebtheit zwischen Anne und Peter. 

Jana Schwalb und Nick Schedel verstanden es auf ganz bezaubernde Art und Weise, dieses zarte Band zwischen den beiden auf die Bühne zu bringen. Natürlich durften die guten Geister der Franks, Miep und Herr Kraler (gespielt von Anika Starcke und Lucas Theil), sowie die später ins Versteckt ziehende Zahnärztin Dussel (im Original ein Mann, gespielt von Theresa Angele) nicht fehlen. Und so folgte das Geschehen auf der Bühne ganz inhaltsgetreu dem literarischen Original bis zur Aufdeckung des Verstecks durch die SS.

Annes Naivität, Leichtigkeit und doch durch die Verstecksituation bestimmte Bedrücktheit bestimmten das Stück, ließen die Zuschauer mal ehrlich lachen und im nächsten Moment den Atem anhalten.

Von allen Seiten wurden die Schauspieler am Ende für ihre Leistung beglückwünscht. Lehrerin und Regisseurin Lucia Mehr ist froh, sich für dieses Stück entschieden zu haben, das sicherlich nicht leicht zu ver dauen ist und doch eine so wichtige Botschaft enthält.