Die Not der Mitmenschen sehen und lindern
„Wir wünschen Ihnen frohe, gesellige und besinnliche Stunden bei uns und danken Ihnen herzlich im Namen der Empfänger unseres Erlöses.“ So war es im Programmblatt für den traditionellen Adventsbasar am Ringeisen-Gymnasium der St. Josefskongregation zu lesen. Für diese Veranstaltung wurden Schulhaus und Innenhof von St. Josef zu einem großen, attraktiven Marktplatz umgebaut. Weihnachtliche Klänge lagen in der Luft, vertraute und exotische Düfte zogen durchs Haus, in jedem Zimmer wartete eine neue Überraschung. Das Programm, das vom frühen Nachmittag bis in den Abend reichte, umfasste Geschenkeverkauf, Tombola, Gastronomie und Darbietungen – von Auftritten des Bläserensembles und der Orchestergruppen der Unterstufe bis zu einem Konzert der Chorklasse.
Die Einnahmen des Adventsbasars dienen zu 100% karitativen Zwecken und lindern Not auf vier Kontinenten: Europa, Asien, Afrika, Amerika. Alle Schülerinnen und Schüler sowie alle Lehrkräfte arbeiten – unterstützt von Eltern, Großeltern und Freunden – zusammen an einem großen Ziel: Menschen zu helfen, die es schwer haben in unserer Welt. Konkurrenz zwischen einzelnen Projekten gibt es hier nicht. Auch heuer wurde die Verteilung des eingenommenen Geldes vorher von Vertreterinnen oder Vertretern der Schülerschaft, des Elternbeirats und des Kollegiums festgelegt. Als Schule in klösterlicher Trägerschaft möchte das Ringeisen-Gymnasium seine Schülerinnen und Schüler für die Sorgen ihrer Mitmenschen sensibilisieren und zum Helfen anregen. Dabei ist es den Verantwortlichen wichtig, dass jede der elf Institutionen, an die der Gewinn ausgegeben wird, eine Kontaktperson im Umkreis der Schule hat. Diese Botschafterinnen und Botschafter werden dann auch zur Geldübergabe eingeladen.
Unterstützt werden Missionsstationen und andere kirchliche Einrichtungen in Argentinien, Haiti, Indien, Rumänien, Sri Lanka und Tansania, eine Schule in Kambodscha sowie Projekte in der Nachbarschaft der Schule: das Hilfswerk „Kartei der Not“ der Augsburger Allgemeinen, die ökumenische Hospizinitiative in Krumbach, das Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach sowie eine Einrichtung des Dominikus-Ringeisen-Werks Ursberg.
Auch die Schule zieht einen nicht zu ermessenden Gewinn aus der Aktion. Der Adventsbasar ist ein großes Lernfeld zum Thema „Teamarbeit“. Wie schaffen es sonst 800 Schülerinnen und Schüler samt mithelfenden Eltern und anderen Verwandten zusammen mit Schwestern, Lehrkräften sowie weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ein solches Mammutprojekt zu stemmen? Da ist Organisationstalent gefragt, Absprachen zur Arbeitsteilung müssen getroffen und auch eingehalten werden, Zeitpläne erstellt und Geld verwaltet werden. Da kann jeder Beteiligte etwas für’s Leben lernen und gleichzeitig für bedürftige Menschen Gutes tun – ein Gewinn für alle! Das Organisationsteam des Kollegiums – Sarah Altstetter, Ulrike Ankner, Yvonne Diebel, Julia Duschner, Sebastian Eberle, Melanie Friedrich, Siw Heckel, Johannes Huber, Christina Kollmann, Dr. Ulrich Link, Lisa Neuberger, Carina Rau, Dr. Bernd Reinhard, Stefanie Riegel, Miriam Rieger und Anja Schmid – wurde tatkräftig unterstützt von Hausmeister Mario Camenzuli und Hauswirtschaftsleiterin Aurelia Vogele und ihrem Team.
Christian Pagel