Am Sonntag, dem 8. September 2019, flohen 89 Schüler und vier Lehrkräfte vor den langsam abkühlenden Temperaturen Deutschlands in das warme Griechenland. Für einen Teil der Schüler begann die Fahrt pünktlich um 23:55 Uhr in Gessertshausen. Von dort machten sich die zwei Busse auf nach Ursberg, um dort die restlichen Schüler einzusammeln. Nun konnte unsere Abifahrt beginnen. Mit guter Laune und vorwiegend kurzer Kleidung im Gepäck machten wir uns auf in Richtung Ancona, wo unsere Fähre abfahren sollte. Wie es sich gehört, waren wir trotz mehreren kleinen Pausen überpünktlich an der Fähre angekommen, die im Gegensatz zu uns knapp vier Stunden Verspätung hatte. Nach der einen oder anderen Hürde eines Busses an der Zollkontrolle konnten auch wir schließlich gemeinsam das Schiff besteigen. Den Großteil der Schüler zog es sofort auf das obere Deck, das zu einem unserer „Lieblingsaufenthaltsorte“ wurde. Auch wenn wir die erste Nacht hindurch etwas frischere Seeluft zu spüren bekamen, wurde klar, je südlicher wir fahren, umso wärmer wird die Luft. Und so wurde am Morgen kurzerhand der Abipulli durch das Abishirt ersetzt. Die stetig größer werdende Vorfreude auf Griechenland sorgte dafür, dass sich die 24 Stunden Überfahrt viel länger anfühlten. Doch irgendwann kam unsere Fähre in Patras an. Die Verspätung von knapp vier Stunden sorgte schlussendlich dafür, dass jeder Schüler hungrig war und wir es kaum noch erwarten konnten, das Hotel zu erreichen. Angekommen im wunderschönen 4-Sterne Hotel schenkten wir diesem nur relativ wenig Beachtung. Stattdessen folgten unsere Nasen nur dem Geruch von Essen und führten uns direkt zum gigantischen Büffet. Nachdem unser Hunger gestillt war, lockte uns die Neugier über das gesamte Hotelgelände. Neben den Zimmern und dem Hotelbereich wurde daher auch der direkt anliegende Strandbereich erkundet, der gerade in den Abendstunden Aufenthaltsort all derjenigen wurde, die noch lange nicht ans Zubettgehen dachten. An diesem Abend stellten wir auch fest, dass wir während der Überfahrt und dem Wechsel der Zeitzone unser Zeitgefühl ein wenig verloren hatten und waren daher etwas überrascht, dass es bereits Dienstag war.
Nach dem Dienstag folgt aber auch in Griechenland der Mittwoch, der nun erstmals von uns aktiv genutzt wurde, um mehr als das griechisches Hotelgelände zu erkunden. Erster Programmpunkt war die Fahrt entlang dem Golf von Korinth. Hier konnten wir nicht nur die Schwierigkeit beim Busfahren auf den engen griechischen Straßen live miterleben, sondern wurden immer wieder von der griechischen Landschaft verzaubert. Zunächst führte uns unsere Reise anders als geplant zu einem Kloster mit atemberaubender Aussicht. Unklar bleibt bis heute, ob nicht doch der wunderschöne Ausblick auf mehr Fotos festgehalten wurde als das Kloster selbst. Nach diesem kleinen Zwischenstopp folgten wir wieder unserem eigentlichen Reiseverlauf und machten uns auf den Weg nach Delphi. Nachdem unserer Gruppe leider keine Führung zuteilwurde, machten wir uns selbst auf die Suche nach der magischen Erdspalte Delphis. So manch einer gab die Suche schon wieder auf, bevor er richtig angefangen hatte. Aber dennoch lebte an diesem Tag jeder ein bisschen das typisch deutsche Touristenleben und wir zeigten außerdem, dass wir keine Kulturbanausen sein wollten. Danach ging es zurück zum Hotel, wo wir noch eine Nacht den 4-Sterne-Luxus erleben durften.
Nach einer sehr kurzen Nacht ging es am Donnerstagmorgen in aller Frühe los. In kürzester Zeit wurden Koffer gepackt, gefrühstückt und die Plätze im Bus eingenommen. Die Fahrt bis in die Hauptstadt Griechenlands wurde von den meisten Schülern genutzt, um den Schlafmangel der letzten Nächte auszugleichen. Deshalb konnten wir anschließend auch topfit und vollkommen ausgeruht unser Kulturprogramm fortsetzen. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt gelangten wir schließlich zu der Sehenswürdigkeit Griechenlands schlechthin, der Akropolis. Dort wurden wir mit zahlreichen Informationen ausgestattet, sodass niemand behaupten könnte, wir hätten diese Abifahrt nicht auch zu Studienzwecken verwendet. Anschließend wurden wir von unseren Lehrkräften durch die Plaka, die malerische Altstadt Athens, geführt. Das Ziel unseres Fußweges war schließlich die Taverne am Monastiraki Platz. Dort machten wir Bekanntschaft mit dem kulinarischen Griechenland und erfreuten uns an einem typisch griechischen 3-Gänge-Menü. Nach diesem Abstecher in Athen ging es nun ins nächste Hotel, welches wir ganz für uns alleine hatten. Angekommen in Tolo erkundeten wir zunächst das Hotel, bevor es uns zum direkt vor der Haustür liegenden Sandstrand zog. Nachdem wir nicht die einzige Schule aus Deutschland waren, die in Tolo ihre Abifahrt verbrachte, lernten wir am Stand auch Schüler aus der näheren und weiteren Umgebung Ursbergs kennen.
Am nächsten Tag hieß es wieder volle Konzentration auf die Kultur Griechenlands. Bei – nach griechischem Verständnis noch nie zuvor erlebtem „stürmischem“ – Wind erkundeten wir Mykene und die Festung Palamides in Nafplion. An diesem Tag kehrten wir bereits weit vor Sonnenuntergang nach Tolo zurück, sodass wir Poolanlage und Sandstrand im vollen Ausmaß nutzen konnten. Ähnlich gestaltete sich auch der darauffolgende Samstag. An diesem Tag ließ unser deutschsprachiger Guide Theodorus uns noch einmal in die Historie Griechenlands eintauchen und zeigte uns das Amphitheater in Epidauros. Die hervorragende Akustik des Theaters wurde auch kurzer Hand von einigen Schülern genutzt, um dem Geburtstagskind des Tages noch ein Ständchen zu singen. Nachdem unsere Jahrgangsstufe damit auch ihr künstlerisches Geschick präsentiert hatte, ging es zum Abschluss des Tages noch in eine Ölmühle, um den ein oder anderen Jahresvorrat an griechischem Olivenöl aufzufüllen. Das Highlight dieses Tages folgte jedoch noch, als wir mit einem gigantischen Ausblick überrascht wurden. Hier blieben kein Handy und kein Fotoapparat in der Tasche und es wurden reichlich Aufnahmen von der postkartenwürdigen Landschaft geschossen.
Am Sonntag ließen wir den Tag etwas ruhiger angehen und hatten die Möglichkeit auszuschlafen. Wie es sich für einen Sonntag gehört, wurde dieser Tag von uns ausgiebig zum Entspannen genutzt. Den Vormittag verbrachten alle Schüler nach einer Bootsfahrt auf einer unbewohnten Insel. Wir genossen diesen Aufenthalt mit einem BBQ vor Ort. So manch einer nutzte neben der Abkühlung im Meer auch Taucherbrille und Schnorchel, um in die griechische Unterwasserwelt einzutauchen. Nachdem wir wieder zurück auf griechischem Festland waren, verbrachte jeder auf seine Art und Weise schöne Stunden in Tolo. Unser letzter Abend wurde auch noch einmal ausgiebig genutzt und es blieb keine Zeit dafür, einen Gedanken daran zu verlieren ins Bett zu gehen. Somit war klar, dass es auch diesmal eine sehr kurze Nacht werden würde, aber manchmal muss man das Leben, gerade auf seiner Abschlussfahrt, in vollen Zügen genießen.
Am nächsten Morgen hieß es noch ein letztes Mal früh aufstehen, um unsere Heimreise anzutreten. Bevor es aber endgültig Richtung Fährhafen ging, legten wir noch einen Zwischenstopp in Olympia ein. Dort knipsten wir ein abschließendes Gruppenfoto vor den allzu typischen griechischen Steinen. Zum Abschluss wagten einige Jungs trotz glühender Temperaturen einen Sprint im alten Olympiastadion. Am Hafen von Patras verabschiedeten wir uns alle gemeinsam von Griechenland und packten vorher aber noch die warmen Temperaturen mit in unsere Koffer. Wetterberichte für Deutschland zeigten, dass unser Plan zumindest ein bisschen Wärme mitzubringen aufging, und wir konnten noch einmal angenehm warme Temperaturen in der Heimat erwarten. Die Fährpassage von etwa 30 Stunden wurde genutzt, um unsere Energietanks wieder aufzufrischen um dann schließlich mit vollem Schub voraus in die 12. Klasse zu starten …
Am Ende bleibt es noch übrig, Frau Luft für die Gestaltung und Organisation dieser unvergesslichen Abschlussfahrt zu danken. Natürlich bedanken wir uns auch bei Frau Burtscher, Herrn Stapfer und Herrn Tenta für die Begleitung auf unserer letzten, aber dennoch wunderschönen Schulfahrt. Unser Dank gilt auch den Busfahrern, die uns hervorragend gefahren und betreut haben.
Anna Schöpf, Q12