Das P-Seminar Geographie berichtet
Als wir, das P-Seminar „Hamburg – Elbstadt im steten Wandel“ des Ringeisen-Gymnasiums, im Juli 2019 in Hamburg waren, hatten wir unter anderem eine Führung durch den Hamburger Bezirk Altona. Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs von Altona entsteht gerade ein sehr interessantes Projekt, nämlich die „Neue Mitte Altona – eine Mitte für alle“, das zweitgrößte Stadtentwicklungsprojekt Hamburgs nach der Hafencity, mit dem Ziel, die soziale und nachhaltige Entwicklung der Stadt zu fördern. Wie der Name schon sagt, sollen in diesem Viertel alle wohnen können: Menschen in unterschiedlichen finanziellen Situationen, in allen Lebenslagen, aber vor allem auch Menschen mit Behinderung. Um dies zu ermöglichen, wird darauf geachtet, allen Problemen dieser Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden: Für Sozialschwache gibt es Sozialwohnungen, die optisch kaum von Miet- und Eigentumswohnungen zu unterscheiden sind und in gleicher Anzahl vorhanden sind. Für Familien mit kleinen Kindern gibt es genügend Betreuungseinrichtungen und große, umzäunte Spielplätze. Für Menschen, die nur eingeschränkt mobil sind, ist der Höhenunterschied zwischen Straße und Fußgängerweg besonders niedrig gehalten, und für Sehbehinderte werden die Gehsteige mit starken Farbkontrasten von der Straße abgegrenzt und mit Noppen oder Rillen versehen, damit sie auch mit dem Blindenstock gut zu ertasten sind.
Um das alles umsetzen zu können, wurde ein Großteil der alten Gebäude abgerissen und neu gebaut oder renoviert und bekam danach eine ganz neue Funktion wie zum Beispiel die alte Kleiderkasse, die ursprünglich genutzt wurde, um die Uniformen der preußischen Armee zu lagern, und jetzt einen inklusiven Kindergarten beheimatet.
Außerdem bezuschusst die Stadt Wohngemeinschaften mit Behinderten, um damit mehr Leute, vor allem Studenten, dazu anzuregen, in solche Wohngemeinschaften zu ziehen. Oft werden dann aus den eigentlichen Zweckgemeinschaften enge Freundschaften, die über die gemeinsame Zeit in der WG hinaus Bestand haben und den behinderten Mitbewohnern die Inklusion in die Gemeinschaft erleichtern.
Wir alle waren von diesem Projekt sehr begeistert, vor allem da wir ja aufgrund der Nähe unserer Schule zum Dominikus-Ringeisen-Werk selbst Kontakt zu Menschen mit Behinderungen haben, und waren uns einig, dass es solche Projekte an viel mehr Orten geben sollte.
Miriam Neukum und Johanna Glink, Q 12