Christoph Lang zu Gast am Ringeisen-Gymnasium

Der Stadtarchivar und Museumsleiter von Aichach, Christoph Lang, referierte vor Schülerinnen und Schülern des W-Seminars Musik über P. Matthäus Fischer, einem Komponisten der Mozartzeit aus Ried bei Dinkelscherben. Der ausgewiesene Fischer-Kenner und Verfasser einer Monographie über diesen Komponisten, wurde vom Musiklehrer Mathias Jannetti eingeladen, um Leben und Werk und die Möglichkeiten musikwissenschaftlicher Archivarbeit zu beleuchten. Ziel der Seminararbeiten des W-Seminars ist die Spartierung, also das Setzen einzelner im Handschriftenarchiv der St. Josefskongregation Ursberg befindlicher Stimmen eines Singspiels von Fischer. Dabei geht es nicht nur um das Abschreiben alter Noten, zum Teil in alten, heute nicht mehr gebräuchlichen Notenschlüsseln und das Transkribieren, also um das lesbar machen der in Kurrentschrift verfassten Liedtexte, sondern um das Erkennen musiktheoretischer Zusammenhänge und Einordnung des Werks in eine Zeit des Umbruchs. Der wahrscheinlich am 1. Adventssonntag 1763 geborene und tags darauf am 28.11. auf den Namen Carl Conrad getaufte Fischer hatte als Knabe die idealen Voraussetzungen, um als Sohn eines armen Schullehrers in einem kleinen Dorf der Reischenau eine höhere Schulbildung zu bekommen – er war gescheit und musikalisch. Deswegen wurde er von „Scouts“ der Augustinerchorherren von Augsburg Heilig Kreuz als Singknabe und potenzieller Mönchs-Nachwuchs angeworben. Als Chorknabe und Theologiestudent blieb er dem Kloster treu und arbeitete als Augustinerchorherr mit dem Jesuitenkolleg St. Salvator zusammen an der Vervollkommnung seiner Schüler durch die Komposition mehrerer Singspiele. So entstand auch „Die Schatzgräber“ – ein Singspiel in zwei Aufzügen. Nach der Säkularisation 1803 war Fischer Organist in St. Georg und St. Moritz und starb 1840 in Augsburg.

Christoph Lang stellte in seinem Vortrag auch das Archivwesen vor und gab Tipps, wie man bei seiner Recherche vorgehen muss. Dabei verband er die Informationen gekonnt mit seinen eigenen Erfahrungen und Querverweisen auf seinen beruflichen Werdegang.

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