In einem überaus interessanten und informativen Vortrag am Donnerstag, dem 09. Februar 2017, beantwortete Jürgen Schlieszeit diese und viele weitere Fragen.
Jürgen Schlieszeit ist Lehrer, medienpädagogisch-informationstechnischer Berater für den Landkreis Günzburg sowie Autor mehrerer Bücher.
In seinem Vortrag stellte er fest, dass Mobbing keine Erfindung der Jugendlichen der heutigen Zeit ist. Neu sind nur die technischen Möglichkeiten. Cybermobbing findet im Internet und in sozialen Netzwerken wie Facebook, WhatsApp, Snapchat usw. statt. Der Mobber kann anonym auftreten, so dass das Opfer in der Regel nicht feststellen kann, von wem der Angriff kommt. Zudem schafft das Medium Internet ein riesiges Publikum, welches dieser Gewaltanwendung rund um die Uhr folgen kann. Oftmals wird das Leiden des Opfers sowohl in der Schule als auch im Elternhaus erst sehr spät wahrgenommen.
Der Referent zeigte die typischen Verhaltensweisen und Szenarien von Mobbingopfern auf. Aus seiner Sicht führt der einzige Weg aus dieser Isolation über das Gespräch. Er ermutigte die anwesenden Eltern und Lehrkräfte, mit Kindern und Jugendlichen über die Problematik zu reden um dann gemeinsam gegen den Mobber vorzugehen – falls nötig auch mit Hilfe der Polizei. So kann die Polizei beispielsweise feststellen, von welchem Gerät der Angriff ausgegangen ist und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Durch die Solidarisierung mit einem Opfer wird dieses sehr schnell aus seiner vermeintlichen Isolation geholt und muss nicht mehr „allein gegen alle“ kämpfen.