Vom Fahrsimulator bis zur Rauschbrille

Aktionstag für junge Fahrer

Als Jugendlicher mal ein Auto steuern: Für die Zehntklässler des Ringeisen-Gymnasiums der St. Josefskongregation wurde dieser Traum Wirklichkeit – zumindest im Fahrsimulator. Denn kürzlich stand für sie ein Schulvormittag ganz im Zeichen der Verkehrssicherheit. Die Schule nimmt seit langem am Partnerschulen-Programm der Lechwerke AG teil und hatte sich für diese Veranstaltung zum Thema „Sicheres Fahren“ beworben. Der Vormittag wurde von den Mitgliedern der Verkehrswacht Aichach-Friedberg gestaltet, die die Jugendlichen aus der 10. Jahrgangsstufe für Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren wollen. Weil in der Gruppe der Fahranfänger die Unfallzahlen überdurchschnittlich hoch sind, ist es hier besonders wichtig, über die eigene Risikobereitschaft nachzudenken und diese – falls erforderlich – zu reduzieren. Manche Zehntklässler sind schon zweirädrig motorisiert unterwegs und beginnen demnächst mit dem Autoführerschein. Da wird es Zeit für gezielte Information.

An vier der fünf Stationen durften die Schülerinnen und Schüler selbst aktiv werden. Zwischendurch gab es noch eine Gesprächsrunde über die Gefahren im Straßenverkehr. Da die meisten Jugendlichen schon Erfahrung im Alkoholkonsum haben, war das Fahren unter Alkoholeinfluss ein wichtiges Thema. Dazu mussten die Kandidaten eine sogenannte Rauschbrille aufsetzen. Diese simulierte die Wahrnehmung bei etwa einem Promille Blutalkoholgehalt: Verschwimmende Konturen und eingeschränkter Blickwinkel sorgten für Unsicherheit. Zur Demonstration der eingeschränkten Reaktionsfähigkeit mussten verschiedene Parcours jeweils ohne und mit Brille durchlaufen oder mit einem Kettcar durchfahren werden. Beim Bremstest wurde auf einem Monitor eine Autofahrt aus der Sicht des Fahrers gezeigt. Irgendwann stand dann ein Hindernis im Weg: also runter vom Gas und rauf auf die Bremse! Alle Messwerte wurden sofort auf dem Bildschirm gezeigt: Reaktionszeit mit Reaktionsweg, Zeit für den Wechsel vom Gas auf die Bremse und der Bremsweg selbst. Höhepunkt der Versuche schließlich war nach Meinung aller Beteiligten der aufwendige Fahrsimulator, der den Zehntklässlern eine realitätsnahe Autofahrt ermöglichte. Hier herrschte reges Interesse, gefolgt von der nüchternen Erkenntnis, dass es gar nicht so einfach ist, im dichten Innenstadtverkehr die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten.

Die Aktion kam bei den Jugendlichen gut an. Manche beginnen bald mit dem Führerschein und freuen sich schon auf das begleitete Fahren im Original – und nicht im Simulator.