Konstantin Hahn siegt beim ersten Schulwettbewerb „Jugend debattiert“ am Ringeisen-Gymnasium

Die Spannung ist förmlich zu spüren, als die Debattanten auf dem Podium Platz nehmen. Als die Glocke klingt, beginnt Anna-Lena Leeb, ihre Position zu erläutern. Das Thema lautet: „Sollen im Unterricht Gruppenleistungen höher bewertet werden als Einzelleistungen?“. Kein einfaches Thema für Neuntklässler – jedoch haben sich die vier Finalteilnehmerinnen und -teilnehmer, Anna-Lena Leeb, Fabian Mayr, Konstantin Hahn und Maria Döring, intensiv darauf vorbereitet und liefern ihren Mitschülerinnen und Mitschülern sowie einigen Lehrkräften eine sehens- und höhrenswerte Debatte, bei der jeweils zwei Debattanten die Pro- und Contra-Seite vertreten. Bewertet werden dabei Sachkenntnis und Ausdrucksvermögen, aber auch Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.

Am Ende kann Konstantin Hahn die Jury aus Lehrkräften und Schülern überzeugen. Er wird die Schule zusammen mit der zweitplatzierten Anna-Lena Leeb beim Regionalwettbewerb von Jugend debattiert in Augsburg vertreten. Aber auch Maria Döring und Fabian Mayr werden als Springer mit zum Wettbewerb in die schwäbische Metropole reisen. Begleitet werden sie von Mitschülern, die als Jurorinnen und Juroren ebenfalls am Regionalwettbewerb teilnehmen.

Die mündliche Debatte ist Teil des Lehrplans für den Deutschunterricht der 9. Klasse am Gymnasium. Debatten wurden daher auch schon früher am Ringeisen-Gymnasium geführt. Zum ersten Mal nimmt das Ringeisen-Gymnasium in diesem Schuljahr jedoch an dem bundesweiten Schulwettbewerb „Jugend debattiert“ teil. Der Wettbewerb wird von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Heinz Nixdorf Stiftung auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt. Kooperationspartner sind die Kultusministerkonferenz und die Kultusministerien der Länder. Mit einem Budget von rund 15 Millionen Euro seit dem bundesweiten Start im Jahr 2002 ist „Jugend debattiert“ das größte privat-öffentlich finanzierte Projekt zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland. Jährlich nehmen rund 200.000 Schülerinnen und Schüler an über 1300 Schulen an dem Wettbewerb teil.

Die Teilnahme am Wettbewerb sorgt für eine größere Verbindlichkeit und ein tieferes Eintauchen in die Kriterien und Maßgaben von „Jugend debattiert“. Der Ansporn, am Wettbewerb teilzunehmen und nach dem Klassenwettbewerb auch beim Schulwettbewerb weiterzukommen, ist darüber hinaus höher.

Für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sind mit dem Format aber weitere positive Erfahrungen verbunden. Mit die wichtigste ist dabei die Erfahrung, dass andere Standpunkte zwar hinterfragt werden können, aber akzeptiert und anerkannt werden.

Die Pro-Seite muss in der Debatte eine konkrete Maßnahme vorschlagen, wie sie z.B. eine höhere Bewertung von Gruppenleistungen gegenüber den Einzelleistungen umsetzen will. Dabei wird schnell klar: Es gibt keine einfachen Lösungen. Bei der Umsetzung stellen sich immer neue Fragen, die eine Antwort verlangen. Diese Erkenntnis ist für die demokratische Entscheidungsfindung besonders wichtig, da sie ein Gespür vermittelt, wie komplex auch politische Entscheidungen sind.