Schon als Kind lernt man: Zähne putzen – das bringt Nutzen! In diesem Sinne besuchte Dr. Monika Weber das Ringeisen-Gymnasium Ursberg im Auftrag der Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit (LAGZ) mit dem Ziel, die Zahngesundheit unserer 5. Klässler zu verbessern.
Von den vier Säulen der Prophylaxe (Mundhygiene, zahngesunde Ernährung, Fluorid, regelmäßige Zahnarztbesuche) wurde dieses Mal die zahngesunde Ernährung in den Fokus genommen.
Gesundes Frühstück? Müsli, Fruchtjoghurt, Banane und Smoothie hört sich doch erst mal sehr gesund an! – Bei genauerer Betrachtung sieht man, dass diese „Energielieferanten“ jede Menge Zucker enthalten, angefangen beim normalen Haushaltszucker (Saccharose) über Milchzucker, Malzextrakt, Stärkesirup, Traubenzucker, Fruchtzucker und so weiter. Die Banane ist darüber hinaus noch klebrig und bleibt deshalb noch lange an den Zähnen haften. So kommt es, dass bereits mit diesem vermeintlich gesunden Frühstück die für Kinder und Jugendliche empfohlene Tagesdosis Zucker von maximal 25 g um 100% überschritten wird.
Karies entsteht, wenn die in unserem Mund natürlicherweise vorkommenden Bakterien Zucker aus der Nahrung abbauen. Dabei entstehen Säuren, die Calcium- und Fluoridionen aus dem Zahnschmelz nach und nach herauslösen. Die Zähne werden demineralisiert. Speichel kann die Zähne remineralisieren. Dazu braucht der Speichel Zeit, um die Säuren zu verdünnen und wegzuspülen.
Zuckermanagement bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man den Zähnen zuckerfreie Zeiten gönnt. Lieber isst man als Zwischenmahlzeit einmal eine größere Portion Süßigkeiten statt ständig kleine Schokoladenstücke zu naschen, Süßigkeiten lieber als Nachtisch als zwischendurch.
Getränke sind auch bei geringem Zuckergehalt oft säurehaltig. Vom Cola mit pH=2,4 bis zum Apfelsaft mit pH=3,4 findet der Säureangriff auch bei starker Verdünnung statt. Erst bei einer Verdünnung von 1:100 gelangt der Apfelsaft annähernd an pH=5,5 und wird damit ungefährlich für die Zähne. Deshalb sollten süße Getränke nur zu den Hauptmahlzeiten getrunken werden.
Die Konsistenz der Lebensmittel trägt auch zur Zahngesundheit bei: Stückobst ist besser als Smoothie, knackige Speisen besser als weiche, breiige Nahrungsmittel. Kauen von festen Nahrungsmittel regt die Speichelproduktion an und kräftigt die Mundmuskulatur.
Mit der regelmäßigen Zahnpflege morgens bevor man das Haus verlässt und abends vor dem Schlafengehen und etwas Vernunft bei der Auswahl von Nahrung und Getränken steht einem lebenslangen gesunden Gebiss, das „kraftvoll zubeißen“ kann, nichts entgegen.
Dagmar Gerstner