Die Schullaufbahn sei mitunter mit einer echten Laufbahn zu vergleichen, erklärt Pater Christian Hamberger im Gottesdienst zu Schuljahresbeginn. Mal geht es auf der Fläche flott voran, mal wird der Weg steil und die Strecke herausfordernd. Um dies zu illustrieren, liegt ein Kletterseil vor dem Altar in der Kirche St. Florian aus. Im Alltag sei die Schulgemeinschaft wie eine Seilschaft, so Pfarrerin Agnes Weishaupt, die wie beim Bergsteigen gemeinsam durch Höhen und Tiefen geht.
Mit diesem Bild feiern am Donnerstag, 14. September, die Klassen 6-12 des Ringeisen-Gymnasiums in drei Gruppen den Gottesdienst zum Schuljahresbeginn und blicken dabei auch auf die Herausforderungen und Schwierigkeiten, die so ein Schuljahr mit sich bringt.
„Manchmal sind wir Sologänger“, die alles allein schaffen wollen“, räumt Weishaupt ein. Es kann auch vorkommen, dass man zwar selbst Halt in der Klassengemeinschaft erfahren hat, sich aber dennoch davor drückt, für andere da zu sein. „Manchmal verhalten wir uns nicht wie eine Seilschaft“, erinnert Weishaupt. Dann hilft es, sich darauf zu besinnen, dass die Schüler gemeinsam auf dem Weg sind. „Wenn es gefährlich wird, wird das Seil straff, dann merke ich, ich werde von den anderen gehalten“, so Weishaupt. „Wir wollen aufeinander achten, denn wenn etwas passiert, etwa wenn einer ausrutscht, sind alle gefragt.“ Im Schulalltag kann dies auf verschiedene Weise geschehen. Dass man sich gegenseitig schwierigen Stoff erklärt, einander hilft, oder sich einfach gegenseitig zuhört.
In diesen Rahmen passt auch das Evangelium von den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus. So wie die Jünger nach dem Tod Jesu mutlos und ohne Hoffnung sind, erleben auch Schüler manche Situation im Alltag. Ein verkorkstes Referat, eine vermasselte Stegreifaufgabe oder eine misslungene Abfrage. Es geht sicher auch einmal etwas schief in einem Schuljahr, weiß Pater Christian. Wichtig sei, den Kopf nicht hängen zu lassen und nicht aufzugeben. Das falle leichter, wenn man gemeinsam unterwegs ist. Jemand ist da, und hört zu – vielleicht auch ohne gleich tausend kluge Ratschläge zu erteilen. „So sollte auch unsere Seilschaft sein“, fordert Weishaupt. „Wir können uns sicher sein, ein Karabiner ist am Seil noch frei, da hängt sich Gott mit rein. Wo wir unsere Schritte tun, da geht auch Gott mit“, fügt Pater Christian an.
Besonders einfühlsam gestaltet der Wahlkurs geistliches Lied den Gottesdienst musikalisch mit. Magdalena Klotz (7c) und Jessy Mehr (Q12) bereichern als Solistinnen gemeinsam mit dem Chor und den Musikern die Messe mit emotionalen Liedern.
Am Ende des Gottesdienstes begrüßt Schulleiter Andreas Merz die Schülerinnen und Schüler: „Schön, dass Ihr alle wieder da seid. So wie ihr da seid, mit Eurem Lächeln, das schätzen wir sehr.“ Er wisse, dass die Schule nicht mit den Ferien konkurrieren könne, er wisse auch, dass jede und jeder mit jeweils individuellen Herausforderungen in dem neuen Schuljahr konfrontiert werde, doch er könne auch versichern, dass es auch schöne Stunden geben wird, „dass Schule auch schön sein wird“. Er danke den Schülerinnen und Schülern bereits jetzt, „für jedes freundliche Wort“, dass sie im Laufe des Schuljahres sprechen werden.