WSG-Zweig der Klassen 8b und 8c im Café „Nimm Platz!“ und im Weltladen
Am 7. April 2017 fuhren wir, die Sozialkundeklassen 8b/8c, in Begleitung unserer Lehrerinnen Barbara Gadau und Lisa Mosig mit dem Bus nach Krumbach, um den Weltladen und das Café „Nimm Platz!“ zu besichtigen.
Das Café
Im Café erklärten uns die Chefin und eine Praktikantin, die gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) macht, dass dieses Café eine Förderstätte sei, in der Menschen mit erworbener Behinderung arbeiten. Nach dieser kleinen „Einführung“ durften wir in den Gemeinschaftsraum der Förderstätte sehen. Hier trafen wir zwei Klienten, nämlich Susi und Klaus, die beide im Rollstuhl saßen. Susi war vor ihrer Behinderung Steuerfachfrau, Klaus war Schreiner. Jetzt malt Susi gerne Bilder und Klaus mag es, Tassen zu gestalten. Die beiden wohnen im Haus Anselm in Krumbach und möchten sich aktiv am Leben der Gesellschaft beteiligen und für die Allgemeinheit etwas Gutes tun. Klaus setzt sich zum Beispiel für Barrierefreiheit ein und schreibt gemeinsam mit Betreuern auch Briefe an die Stadt Krumbach. Die beiden erzählten uns ganz offen von ihrem Leben und den Problemen, die sie dabei haben, sowie den Arbeiten, die sie verrichten. Nachdem sich die beiden wieder an ihre Arbeit gemacht hatten, erzählte uns die Leiterin, dass es an der Förderstätte keinen Leistungsdruck gebe, da die Klienten nicht möglichst viel produzieren sollten, sondern einen Sinn für ihr Leben sehen sollten. Zusätzlich kommen jede Woche Logopäden, Ergotherapeuten, Psychiater und Krankengymnasten in die Förderstätte. In dem Café werden neben Nahrungsmitteln auch Produkte des Dominikus-Ringeisen-Werks verkauft, zu dem auch das Café „Nimm Platz!“ gehört. Man darf dort auch Praktika oder Ferienarbeit machen. Insgesamt fanden wir die Atmosphäre dort sehr nett und herzlich (und die Stühle sehr bequem).
Der Weltladen
Im Weltladen begrüßte uns Günther Deubler, der Weltladen-Vereinsvorsitzende, der uns den alles erklärte und geduldig unsere Fragen beantwortete. Er erklärte uns die Unterschiede zwischen den verschiedenen Bio- und Fairtrade-Siegeln. Das Fairtrade-Siegel entspricht zwar den gesetzlichen Normen für Fairtrade, aber das GEPA-Siegel hat noch höhere Standards. Das ist ganz ähnlich mit den Bio-Siegeln. Das Bio-Siegel der EU entspricht zwar den gesetzlichen Mindestanforderungen für Bio, d. h. es dürfen 5% „nicht Bio“ sein, aber Naturland hat noch höhere Standards und die Produkte müssen 100% „Bio“ sein. Er erklärte uns, dass die Produkte im Weltladen deshalb so teuer sind, weil Weltläden nur durch Fairtrade-Produkte ihren Umsatz machen könnten, wohingegen Supermärkte nur sehr wenig Fairtrade-Produkte haben, die sie billig verkaufen können, da sie ihren Gewinn ja durch andere Produkte machen. Herr Deubler zeigte uns an einem Beispiel, dass die Arbeiter, die die Produkte anbauen, welche im Weltladen verkauft werden, deutlich mehr Lohn bekommen als andere. Zum Schluss durften wir in eine Weltladen-Ralley machen, in der wir die Schokoladensorten zählen mussten, und wir haben gelernt, dass es im Weltladen nicht nur Produkte aus Entwicklungsländern gibt, sondern auch Produkte aus Europa, wie beispielsweise Tee aus Ungarn und Österreich.
Gedenkstein für verschleppte Juden
Auf dem Rückweg blieben wir noch an einer Gedenktafel für von Krumbach nach Polen verschleppte und dort ermordete Juden stehen. Die Tafel steht dort, wo einst die Synagoge von Krumbach stand.
Es war insgesamt ein sehr gut durchdachter und informierender Ausflug und wir haben viele neue Eindrücke gewonnen.
Jacqueline Kusterer und Magdalena Knöpfle, 8c