Dass politische Partizipation mehr ist als online-Petitionen zu starten und am „Future-Friday“ Schule zu schwänzen, zeigten knapp 300 Schülerinnen und Schüler am vergangenen Freitag am Ringeisen-Gymnasium der St. Josefskongregation Ursberg. Mit einer Wahlbeteiligung von über 90% beteiligten sich die Jugendlichen ab der 9. Jahrgangsstufe an der Juniorwahl zur Europawahl.
Dieses Angebot ist inzwischen fester Bestandteil im Konzept zur politischen Bildung der Schule geworden und so ist es auch nicht verwunderlich, dass es gut angenommen wird sowie bei Schülern und Lehrern großen Anklang findet.
„Ich find‘ es gut, dass ihr das macht! So sind sich die Jugendlichen später sicherer und müssen im echten Leben nicht zum ersten Mal in die Wahlkabine. Da sinkt die Hemmschwelle und man geht eher wählen, wenn man darf!“, so äußerte sich zum Beispiel einer der Lehrer, der einfach mal kurz in der Bibliothek, die zum Wahllokal umfunktioniert worden war, vorbeischaute, weil er neugierig war, wie die Juniorwahl angenommen wird. Und auch die verantwortlichen Schüler, das P-Seminar „Politik in der Schule“ der Q11 unter der Leitung von Lucia Mehr, freuten sich über die große Resonanz und Akzeptanz ihrer Aktion. Sie waren nicht nur im Vorfeld damit beschäftigt, das Wählerverzeichnis anzulegen, die Wahlbenachrichtigungskarten auszufüllen und unter den Wahlberechtigten zu verteilen, sondern eben auch am Wahltag als Wahlvorstand, Schriftführer und Beisitzer zu agieren – näher am Leben kann Schule gar nicht sein.
Das Ergebnis der Juniorwahl am Ringeisen-Gymnasium sehen Sie unten in der Tabelle und so weit weg ist das gar nicht – zumindest stellenweise – vom amtlichen Endergebnis der „Erwachsenen“ … außer vielleicht, dass die Schüler eher durchschaut haben, dass man so mancher populistischen Floskel keinen Glauben schenken darf.
Lucia Mehr