Die Route wird neu berechnet

Feierliche Verabschiedung des Abiturjahrgangs 2019

Am Ringeisen-Gymnasium der St. Josefskongregation wurden die Abiturzeugnisse überreicht. 84 Schülerinnen und Schüler haben bestanden. Die Traumnote 1,0 gab es zweimal, weitere 28 Abiturientinnen und Abiturienten konnten sich über Ergebnisse zwischen 1,1 und 1,9 freuen.

Zu einem gelingenden Abschied und Neuanfang gehört am Ringeisen-Gymnasium immer die Bitte um Gottes Segen. Pater Benedikt Grimm OFM und Pfarrerin Agnes Weishaupt zelebrierten den von den Abiturienten vorbereiteten Gottesdienst unter dem Motto „Abi-Ziel erreicht – unterwegs auf der Fahrt ins Leben“. Der Abiturient Lucas Atzkern stimmte mit einem Impulstext auf das Thema ein, indem er den Weg durch zwölf Jahre Schule skizzierte und bei jeder bedeutenden Entscheidung den Navi-Text ertönen ließ: „Die Route wird neu berechnet“. Psalm 139, Verse 1 bis 14, war passend dazu als Lesung gewählt: „Herr, du hast mich erforscht und kennst mich.“ Und schließlich: „Ich danke dir, dass ich so staunenswert und wunderbar gestaltet bin. Ich weiß es genau: Wunderbar sind deine Werke.“ Pater Grimm ging im ersten Teil der Ansprache gleich darauf ein. Der Abschluss der Schulzeit könne ein Moment sein, um nach der eigenen Person jetzt und in der Zukunft zu fragen: „Wie sieht Gott mich auf meinem Weg und wie sehe ich ihn? Lasse ich mich von ihm halten?“ Pfarrerin Weishaupt schloss daran die Frage an, ob man als junger Mensch gehalten, womöglich festgehalten werden möchte. Sie betonte, dass das Gehaltensein in der Familie, im Freundeskreis und im Glauben die Freiheit überhaupt erst ermögliche, sich selbst und die Welt zu erkunden. Damit verkrafte man auch Umwege und Rückschläge. Mit einer Einzelsegnung wurden die Abiturientinnen und Abiturienten entlassen.

Die anschließende Feier im Ringeisensaal wurde musikalisch gestaltet vom Chor unter der Leitung von Johanna Schwarzmann. Schulleiter Georg Gerhardt begrüßte die Anwesenden, darunter die Generaloberin der St. Josefskongregation, Schwester M. Katharina Wildenauer CSJ, Altbürgermeister Ewald Schmid sowie Gerrit Ambrosy, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Thannhausen. Die Elternbeiratsvorsitzende, Beate Schmidt, machte in ihrem Grußwort an diesem Freitag den „Friday for Future“ zum Thema. Sie freue sich über eine Jugend, die kreativ, gewaltfrei, engagiert und selbstständig sei. Es gehe dabei nicht allein um das Klima. Schmidt spannte einen weiten Themenbogen, der von „Friends for Future“ über „Fair for Future“ bis hin zu „Family for Future“ reichte, und nutzte so ihre „letzte Chance“, aus der Sicht der Eltern noch ein paar Tipps zu geben.

Für den Abiturjahrgang traten die Jahrgangsstufensprecher Barbara Kastner, Jakob Kriener und Jendrik Schaper ans Mikrofon. Ihre Schulzeit, an die sie sich – gespickt mit Anekdoten – sehr gern erinnerten, verglichen sie mit einem langen Reifungsprozess ähnlich wie in einer Bierbrauerei. Von zum Schluss 84 Flaschen war da die Rede, die in acht Jahren Gymnasium heranreiften – erst in Braukesseln (Schulklassen) mit durchaus unterschiedlichen Charakteren, später auf Flaschen gezogen. Die abschließende Qualitätsprüfung (Abitur) habe schließlich gezeigt, dass die Braumeister (Lehrkräfte) ganze Arbeit geleistet hätten. Schließlich bedankten sich die Abiturienten mit launigen Worten und Geschenken bei den Verantwortlichen der Schule für die jahrelange Hilfe und Unterstützung. Besonders geehrt wurde Schulleiter Georg Gerhardt, der zum Ende des Schuljahres in den Ruhestand geht. Stellvertretend für alle Schwestern der St. Josefskongregation als Schulträger nahm Generaloberin Schwester M. Katharina Wildenauer Dankesworte und Blumenstrauß entgegen.

Schulleiter Georg Gerhardt gratulierte nicht nur den Abiturientinnen und Abiturienten, sondern auch den Eltern, und bedankte sich bei ihnen für das vertrauensvolle Miteinander und die daraus erwachsene gemeinsame Erziehungsarbeit. In seiner Ansprache griff er das Motto der Elternbeiratsvorsitzenden auf: „Es ist Freitag. Ja, heiß ist es auch. Künftige Leistungsträger der Gesellschaft bekommen ihr Abiturzeugnis. Das (!) ist Friday for Future.“ Diese Leistungsträger hätten die Freiheit, so Gerhardt, aktiv zu werden, Pflichten und Verantwortung zu übernehmen und die Welt zum Besseren zu gestalten. In Anlehnung an ein kürzlich in der Augsburger Allgemeinen veröffentlichtes Interview mit dem Philosophen Gerhard Hofweber beklagte er den Verlust der Objektivität der Wahrheit und den Verlust der Tiefendimension der Wirklichkeit. In der heutigen Informationsflut gehe die Nachdenklichkeit verloren. „Kritisches, komplexes, dreidimensionales Denken ist angesagt“, so Gerhardts Fazit. Dazu könnten alle Schulfächer etwas beitragen. Doch zu einem wirklich erfüllten Leben gehöre mehr: Sinn für die Bedeutung des eigenen Handelns, klare Orientierung, Zugehörigkeitsgefühl und die Gewissheit, sich selbst treu zu bleiben. Zum Schluss wünschte er den Abiturientinnen und Abiturienten für ihren neuen Lebensabschnitt Optimismus, Neugierde und Gottes Hilfe und Segen.

 

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Vierzehn Schülerinnen und Schüler mit einem Notenschnitt von 1,5 oder besser wurden von der Schule mit einem Buchpreis geehrt. Das Bild zeigt (hinten von links): Jendrik Schaper, Sophia Schmidbaur, Sophia Milz, Jeanna Miller, Jana Mayer, Barbara Kastner, Theresa Vogg, Agnes Kling, (vorne von links): Generaloberin Schwester M. Katharina Wildenauer, Lukas Rapp, Lisa Doßner, Vanessa Saule, Kathrin Angerer, Lea Berl, Daniela Pannwolf, Schulleiter Georg Gerhardt.

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Der Schulpreis der Raiffeisenbank Thannhausen, dotiert mit jeweils 100 Euro, wurde verliehen an (alphabetisch) Naomi Camenzuli (Engagement in der SMV), Barbara Kastner (Musik), Tobias Keller (Naturwissenschaften) Agnes Kling (Mathematik), Jeanna Miller (Fremdsprachen), Sophia Milz (Gesellschaftswissenschaften) und Theresa Vogg (Deutsch). Das Bild zeigt die Gruppe mit Vorstandsmitglied Gerrit Ambrosy (links) und Schulleiter Georg Gerhardt (rechts).

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Ein Ensemble aus dem Abiturjahrgang interpretierte „Auf uns“ von Andreas Bourani mit einem neuen Text.

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