Besuch im Schülerlabor der Uni Ulm

Das P-Seminar Chemie holt sich Anregungen für den Besuch in der Grundschule

Am 3.2.2020 besuchten wir im Rahmen unseres P-Seminars Chemie zusammen mit unserer Kursleiterin Dagmar Gerstner das Schülerlabor an der Uni Ulm.

Bevor wir das Labor betraten, suchte sich jeder von uns einen weißen Laborkittel und eine Schutzbrille aus. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung teilten uns die zwei betreuenden Studenten ein Heft mit verschiedenen kleinen Versuchen aus, die auch für unseren Besuch an der Grundschule hilfreich sein können.

Wir teilten uns in kleine Gruppen auf und begannen mit dem Experimentieren. Unser erster Versuch nannte sich „Warme Kugeln“. Wir begannen damit, zwei Bechergläser mit 400 ml Wasser zu füllen und eines davon auf eine Heizplatte mit 300 °C zu stellen. Dann fügten wir ein paar Kügelchen eines Styropor-Rohmaterials in das Wasser auf der Heizplatte hinzu und füllten den Rest der Styropor-Kügelchen in eine Metallkugel.

In der Wartezeit von 40 Minuten begannen wir mit unserem zweiten Versuch: „Trennen von Kunststoffen“, bei dem wir durch verschiedene Experimente einzelne Kunststoffproben den entsprechenden Referenzproben zuordnen sollten.

Meine Gruppe füllte zuerst ein Becherglas mit Wasser und legte sämtliche Kunststoffteilchen hinein. Schnell ließen sich bestimmte Teilchen voneinander separieren, da einige absanken und andere aufgrund der geringeren Dichte an der Wasseroberfläche blieben. Um die Dichte des Wassers zu erhöhen und dadurch eine genauere Trennung der Kunststoffteilchen zu ermöglichen, fügten wir dem Wasser Salz hinzu, wodurch weitere Kunststoffproben aufschwammen. Die im reinen Wasser schwimmenden Kunststoffe mussten noch genauer getrennt werden. Deshalb legten wir diese in Ethanol (auf dem alle schwammen) und erhöhten dessen Dichte durch Hinzufügen von Wasser, was wiederum das Trennen der Kunststoffe ermöglichte. So konnten unbekannte Proben aufgrund ihres Schwimmverhaltens in Salzwasser, reinem Wasser oder Ethanol-Wasser-Gemisch zugeordnet werden.

Anschließend versuchten wir noch, das Prinzip der Oberflächenspannung zu veranschaulichen, sodass dies auch Grundschüler verstehen würden. Nach kurzem Überlegen kam uns die Idee, dass man ein paar Tropfen Wasser auf eine 1-Cent-Münze tröpfeln könnte. Bei dem Versuch sieht man sehr deutlich und schön das Prinzip der Oberflächenspannung.

Schnell waren die 40 Minuten Wartezeit vergangen und wir widmeten uns wieder dem ersten Versuch. Wir nahmen die Metallkugel aus dem Wasser und öffneten diese. Durch die Wärme, die den Kunststoff warm und formbar macht und die zur Verdampfung von in den Kügelchen enthaltenem Pentan führt, bildete sich eine feste große Styropor-Kugel aus den typischen aufgeblähten kleinen Kügelchen.

Im Laufe unseres Experimentierens schaute auch Professor Ulrich Ziener, der für das Schülerlabor an der Uni Ulm verantwortlich zeichnet, vorbei und beobachtete unsere Fortschritte. Insgesamt war es eine interessante Erfahrung und eine anregende Exkursion, bei der wir einige Ideen und Anreize für den Besuch an der Grundschule bekamen. Klar wurde uns bei der Exkursion auch, dass Dinge wie „Oberflächenspannung“, die für uns selbsterklärend und selbstverständlich sind, für die Grundschüler Begriffe sind, mit denen sie nichts anfangen können und wir ihnen solche, für uns banalen Dinge, erst einmal anschaulich erklären müssen.

Lea Junginger, Q11