Abiturfeier

On the Road: Neue Wege!

Am Ringeisen-Gymnasium der St. Josefskongregation wurden die Abiturzeugnisse überreicht. 72 Schülerinnen und Schüler haben bestanden. Die Traumnote 1,0 wurde von Constantin Weber aus Krumbach erreicht. Weitere 13 Schülerinnen und Schüler haben Schnitte zwischen 1,1 und 1,5 erhalten. Für diese besondere Leistung gab es Buchpreise der Schule. Weitere Preise wurden von Verbänden und anderen Institutionen für herausragende Leistungen in bestimmten Fächern vergeben, unter anderen auch siebenmal 100 € von der Raiffeisenbank Thannhausen. Die Feier im Ring­eisensaal des Gymnasiums wurde von den Abiturientinnen und Abiturienten des Musik-Additums musikalisch umrahmt, die auch schon im Abiturkonzert und in ihren Prüfungen äußerst hörenswerte Auftritte hatten.

Zu einem gelingenden Abschied und Neuanfang gehört am Ringeisen-Gymnasium immer die Bitte um Gottes Segen. Pater Christian Hamberger und Pfarrerin Agnes Weishaupt zelebrierten den von den Abiturienten vorbereiteten Gottesdienst unter dem Motto „On the Road: Neue Wege!“ In einer Gedankensammlung stellten sie das Thema vor. Steile und flache Wege, Gabelungen, Labyrinthe wurden auch durch eine Bildschirmpräsentation verdeutlicht. Und die Erkenntnis lautete: „Mein Weg mag keinem anderen gleichen. Doch dass ich für ihn geschaffen bin, das werde ich beweisen.“ Als Lesung wurde die Emmaus-Geschichte aus dem Lukas-Evangelium vorgetragen (Lk 24, 15-35): Zwei Jünger sind – frustriert nach Jesu Tod – unterwegs nach Emmaus; er gesellt sich erst unerkannt zu ihnen, doch plötzlich sind Erkenntnis und Zuversicht da. Pfarrerin Agnes Weishaupt nahm in ihrer Predigt den Gedanken dieses Wegerlebnisses auf und betonte, dass zum Unterwegssein auch eine offene Haltung gehört: offen sein für eine neue Sichtweise, für die Ideen anderer, für Gemeinschaft. Sie schloss mit dem Wunsch, dass die Wege der Abiturienten immer von Gott begleitet sein würden.

Traditionell wurden alle einzeln gesegnet – von Pfarrerin Agnes Weishaupt, Schwester M. Dominika Nuiding oder Pater Christian Hamberger – und erhielten dazu einen Minirucksack mit etwas Wegzehrung.

In der Begrüßung zur anschließenden Feier brachte Schulleiter Andreas Merz seine Anerkennung für die Leistungen der Abiturienten zum Ausdruck und dankte sehr herzlich allen, die zum Gelingen des erfolgreichen Abschlusses beigetragen hatten, besonders auch der St. Josefskongregation als Trägerin, deren Schwestern die Schule nicht nur finanziell, sondern auch im Gebet unterstützten. Als Ehrengäste begrüßte er die Generalvikarin der St. Josefskongregation, Schwester M. Dominika Nuiding, die Stellvertreterin des Landrats, Ruth Abmayr, seinen Vorgänger und den jetzigen Förderkreis-Vorsitzenden Georg Gerhardt sowie den Vorsitzenden des Elternbeirats, Sebastian Lober.

In ihrem Grußwort machte Schwester Dominika den Abiturienten Mut für ihren neuen Lebensweg und versicherte, dass sie und ihre Mitschwestern auch weiterhin für die Schülerinnen und Schüler beten würden. Stellvertretende Landrätin Ruth Abmayr gratulierte allen Beteiligten herzlich, warnte aber die Eltern in ihrem humorvoll vorgetragenen Grußwort aus persönlicher Erfahrung vor dem Irrglauben, dass mit dem bestandenen Abitur nun alles erledigt sei. Die Fragen und Probleme würden sich nur verlagern. Sebastian Lober beschäftigte sich zuerst mit dem Anfangen, das manchmal schwer sei, sich aber immer lohnen würde, gerade auch beim Verzeihen und im Gespräch in der Familie, in der Schulfamilie. Den wertvollen und erfüllenden Begriff „Familie“ verknüpfte er mit zahlreichen Wünschen an die Abiturienten und seinem Dank an die ganze Schulfamilie. Für den Abiturjahrgang trat Jahrgangsstufensprecher Ferdinand Jannetti ans Mikrofon. Zu Beginn seiner launigen Ansprache erinnerte er an Szenen aus dem Schulleben, auch die besondere Situation in der Corona-Zeit und danach wurde thematisiert: „Viele Geburtstagsfeiern mussten nachgeholt werden.“ Eine kurzweilige Präsentation zeigte die schon legendäre Abiturfahrt nach Griechenland. Ein besonderer Dank galt der Oberstufenkoordinatorin Hildegard Schütz.

Schulleiter Andreas Merz begann seine Rede mit der Frage: „Bist du glücklich, sind Sie glücklich?“ Kurz ließ er die tatsächlichen oder vermeintlichen „Glücksbringer“ heutiger und auch früherer Tage Revue passieren: den Besitz von besonders edlen Produkten, Schönheit und Attraktivität, Erfolg und Status, Komfort und Bequemlichkeit. Einzeln hinterfragte er diese Punkte kritisch und arbeitete Alternativen heraus: positive und gelingende zwischenmenschliche Beziehungen, das Erreichen persönlicher Ziele, Achtsamkeit gegenüber den Mitmenschen, Dankbarkeit für das Gute im Leben.

Neben allem Fachlichen hätten Schülerinnen und Schüler in Ursberg doch viel zu diesen Themen gelernt. Dazu passten, so Merz, auch Sätze, die zwei großen Denkern zugeschrieben würden: „Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ (Albert Schweitzer) und „Es gibt viele Wege zum Glück; einer davon ist, aufhören zu jammern.“ (Albert Einstein). Andreas Merz wünschte den Abiturienten, dass es ihnen gelingen werde, mit Gottes Segen ihr Glück zu finden.