Der Adventsbasar des Ursberger Ringeisen-Gymnasiums brachte ein beeindruckendes Ergebnis. Welche Organisationen bedacht wurden – und wie diese Menschen weltweit helfen.
Mittelschwäbische Nachrichten, Mittwoch, 15. Februar 2023, Seite 25
Manuela Rapp
Ursberg Mit 24.000 Euro kann man viel Gutes tun. Genauso sehen das die Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Helfer des Ursberger Ringeisen-Gymnasiums. Ihr Adventsbasar vom vergangenen Jahr macht‘s möglich. Durch ihr Engagement, ihren Einsatz und Enthusiasmus können sie auch heuer wieder Spenden an Projekte übergeben, die nicht nur in der Region, sondern sogar auf verschiedenen Kontinenten das Leben von Menschen verbessern und erleichtern. „Wir sind stolz, denn man sieht, was unsere Schulgemeinschaft leistet“, gibt Schülersprecherin Amelie Haider (Klasse 10b) ihre und die Gefühle aller Beteiligter wieder.
Es war jedenfalls fast wie verspätete Weihnachten, als zwölf ausgewählte Initiativen mit jeweils einem Geldpaket über 2000 Euro beschert wurden. „24.000 Euro sind sensationell.“ Mit diesem Satz fasste Peter Bauer, Redaktionsleiter der Mittelschwäbischen Nachrichten, die Bewunderung und Wertschätzung für die Leistung zusammen. Vertreter aller Projekte brachten das zum Ausdruck.
Folgende Initiativen wurden bedacht: Heilpädagogisches Reiten für das Sonderpädagogische Förderzentrum, Ursberg; die Ökumenische Hospizinitiative, Krumbach; das Kinderhospiz St. Nikolaus, Bad Grönenbach; Schwester Maria Hausner, Alba Julia, Rumänien; Fazenda de la Esperanza der Diözese Deán Funes, Argentinien; das Waisenhaus der „Soeurs de Charite des Saint Louis“, Cap Haitien, Haiti; das Geistliche Zentrum Ubiri, Tansania; Children of Joy Home der Salvatorianerinnen, Sri Lanka; Schwestern der „Congregation of the Visitation“, Alleppey, Indien; Missionare vom Orden des Hl. Franz von Sales, Indien – Fransalian Agency for social Care and Education, die Angkor Peak Sneng Junior High School in Kambodscha und die Kartei der Not, das Hilfswerk der Augsburger Allgemeinen und ihrer Heimatzeitungen.
„Wir wollen helfen, alle zusammen“, betonte der Rektor des Ringeisen-Gymnasiums, Andreas Merz. Den direkten Kontakt be zeichnete er als wichtig. Nicht umsonst waren bei der kleinen Feierstunde in der Cafeteria der Schule auch Vertreter aller Projekte mit dabei. 2022 – nach coronabedingter Pause – habe der Adventsbasar endlich wieder stattfinden können. Den Blick weiten und schärfen, auch für die kleinen Dinge, dort wo es nottue, sei Teil des Erziehungsauftrags der Schule, so Merz. „Die Schüler übernehmen beispielhaft Verantwortung“, lobte er.
„Jede Klasse war involviert, jede Klasse hat mitgemacht“, erzählt die 16-jährige Amelie Haider über den Adventsbasar. Sie ist eine der insgesamt fünf Schülersprecherinnen und -sprechen. Ihr Kollege Christian Baur (Q11) fügt hinzu: „Das ist ein besonderes Gefühl.“ Alle Beteiligten bildeten eine richtige Einheit. Und: „Es macht Spaß.“ Man freue sich das ganze Jahr darauf, sagt Amelie. „Man kommt ins Gespräch, trifft viele Leute.“ Der 15-jährige Linus Baumeister (Klasse 9b) beurteilt den Basar so: „Das Interesse war sehr groß.“ Sie hätten nur positive Rückmeldungen bekommen.
Mitreden können die Schülerinnen und Schüler, wenn es um die Auswahl der Projekte geht. Besprochen wird das im Schulforum, wo die Schülersprecher den Interessen und Ansichten der Jugendlichen eine Stimme geben. „Eigene Ideen aus unseren Klassen fließen mit ein“, sagt Amelie Haider. Auch wer Geld erhalte und wie viel, werde in diesem Gremium besprochen. „Von manchen Projekten bekommen wir auch unter dem Jahr Rückmeldungen“, erläutert Christian Baur. So würden sie auch erfahren, was mit der Spende passiere – ein Aspekt, der wichtig sei, findet der 17-Jährige.
Die finanzielle Unterstützung der Schulgemeinschaft wird dringend gebraucht. Nur ein paar Beispiele aus den zwölf Reden: Gertrudis Pagel, Klassenlehrerin der 6c, die sich stellvertretend für die Salvatorianerinnen bedankte, lobte ihre Schülerinnen und Schüler: „Für sie war es der erste Adventsbasar.“ Sie hätten sich um den Apfelsaftverkauf gekümmert. Die Spende werde auf Sri Lanka für die Ausbildung von Mädchen und die Förderung von Frauen verwendet. „Die Situation dort ist schwierig“, erklärte Pagel. Dies beträfe etwa den Klimawandel, die Armut oder das herrschende Frauenbild.
Die „Fazenda de la Esperanza“ in Argentinien wiederum ist eine Einrichtung für süchtige Jugendliche, wie Paula Gärtner erklärte. „Gebet, Arbeit und Gemeinschaft sind die drei Säulen.“ Die Erfolgsquote sei relativ hoch. „2022 haben wir im Landkreis Günzburg 76 Hilfsanfragen erhalten“, blickte Redaktionsleiter Peter Bauer in die Statistik der „Kartei der Not“. Mit 75.000 Euro seien bedürftige Menschen unterstützt worden. „Hilfe ist möglich nur durch Aktionen wie der Ihren.“
„Wir sind einfach nur glücklich“, freut sich stellvertretender Schulleiter Christian Pagel über die Leistung aller Beteiligten. Und natürlich wird es heuer wieder einen Adventsbasar geben. Ist ja klar …
Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Autorin. Herzlichen Dank!