Der Begriff Nachhaltigkeit ist sperrig. Viel benutzt, aber es entsteht im Kopf kein rechtes Bild dazu, was Nachhaltigkeit sein soll. Irgendwie gehört er zu dem Rüstzeug, mit dem wir langfristig das Leben auf der Erde sichern wollen und die Anwesenheit der Menschen auf diesem Planeten gewissermaßen sozial verträglich zu gestalten. Vielleicht sind es genau diese schwierige Definierbarkeit und Bildlichkeit des Begriffs, die die Organisatoren des Wettbewerbs „Jugend creativ“ angeregt haben, die Jugendlichen in der Altersstufe der 5. bis 9. Klassen zu fragen „Was ist Nachhaltigkeit für Dich?“. Insgesamt steht der von deutschen aber auch anderen europäischen Volksbanken und Raiffeisenbanken ausgerichtete Wettbewerb unter dem Motto „Der Erde eine Zukunft geben“. Wie wollen wir in Zukunft leben? Und was können wir schon heute dafür tun? Mit welchen Mitteln können wir die Ressourcen der Erde schonen? Wo wird sich unser Alltag nachhaltig verändern? Auf diese Fragen gilt es, künstlerisch Antworten zu geben. Der alte Spruch der Genossenschaftsbanken „Einer für alle, alle für Einen“ gelte mit Blick darauf, die Erde auch in Zukunft als lebenswerten Ort zu erhalten, auch heute noch, so Jörg Tonn, Geschäftsstellenleiter der Thannhauser Raiffeisenbank in Ursberg und Balzhausen in seiner Laudatio. Es freue ihn, dass das Interesse an dem Wettbewerb, der seit mehr als fünf Jahrzehnten abgehalten wird, ungebrochen ist. Mehr als 90 Millionen Bilder wurden laut Tonn seit den 1970er Jahren eingereicht. Eine Fachjury aus zehn Lehrkräften der beteiligten Schulen hat nun in den Wettbewerbskategorien Bildgestaltung und Kurzfilm auf Ortsebene sie Sieger ermittelt. Im weiteren Verlauf des Wettbewerbs werden dann Landes- und Bundessieger gekürt.
Am Ringeisen-Gymnasium wurden kürzlich die Ortssieger ausgezeichnet. Stolz lächelten die Siegerinnen – in diesem Fall sind es tatsächlich ausschließlich Mädchen – als sie die Urkunden und Geschenke aus den Händen Jörg Tonns überreicht bekamen. Die Bilder der Preisträgerinnen erzählen von einer Sehnsucht nach bunter Vielfalt auf der Erde, setzen sich aber auch mit dem Verhalten von uns Menschen auseinander, etwa was den Fleischkonsum betrifft, und enthalten düstere Warnungen, dass die Zeit zum Handeln allmählich knapp werden könnte.
In der Altersstufe der 5. bis 6. Klassen, konnte Alicia Kretschmer mit ihrem Bild punkten und erlangte den dritten Platz. Den zweiten Platz konnte Katharina Utler für sich verbuchen. Das Siegerbild in dieser Altersklasse wurde von Rebekka Bucher gemalt.
Ronja Völk erreichte mit ihrem beeindruckenden Bild einen beachtlichen dritten Platz in der Altersstufe der 7. bis 9. Klassen. Johanna Böck wurde für ihr Werk mit dem zweiten Platz bedacht, während sich Jana Fendt mit ihrem Bild den ersten Platz sicherte.
Leo Zerr aus der 6. Klasse erreichte mit seinem Beitrag in der Kategorie Kurzfilm einen sensationellen ersten Platz.
Stellvertretender Schulleiter Patrick Scheel gratulierte den Preisträgerinnen und dankte der Raiffeisenbank Thannhausen, dass sie die Teilnahme vor Ort ermöglicht habe. Aber auch die Kunstlehrkräfte Helmut Ulrich und Sonja Grayer, die die Schülerinnen und Schüler angeleitet haben, seien zu würdigen, so Scheel. 2Danke, dass Sie das ermöglichen.“ Er begrüße es, dass in diesem Fall auch einmal die sogenannten Nebenfächer eine Hauptrolle erhielten. „Unser Leben lebt von der Kunst“. Wenn man durch die Gänge des Schulhauses geht, dann sehe man keine mathematischen Formeln, sondern überall schmückten die Werke aus dem Kunstunterricht die Wände. In diesem Zusammenhang sei es besonders schön, dass auch die Musik, die mit mehreren Stücken die Preisverleihung umrahmten, vertreten sei. So hörten die Zuschauer Beiträge von Valentina Steber an der Querflöte, ein Gesangsstück von Daniel Herget und eine Toccata für Klavier von Fabian Gumpp und Musiklehrerin Johanna Schwarzmann, die als Begleitung am Klavier die einzelnen Solisten unterstützte.
Jörg Tonn verwies darauf, dass im Oktober dieses Jahres bereits die nächste Runde des Wettbewerbs „Jugend creativ“ starte. Dann lautet das Motto „Einfach digital“.