Welche Partei hat den Tierschutz in ihrem Programm? Wie sieht die Flüchtlings- und Integrationspolitik einzelner Parteien aus? Wie stehen die Parteien zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs? Mit diesen und vielen anderen Fragen beschäftigten sich die Schüler des RGU in den vergangenen Sozialkundestunden. Mit großem Interesse recherchierten sie in Parteiprogrammen. Schließlich wollten sie bei der Juniorwahl ihr Kreuzchen auf dem Stimmzettel der Partei geben, die ihren Vorstellungen am ehesten entsprach.
Die Juniorwahl ist ein unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Deutschen Bundestages, Norbert Lammert, stehendes Schulprojekt, das in diesem Jahr mit mehr als 3200 beteiligten Schulen und der Teilnahme von fast einer Million Schülern in Deutschland einen Rekord brach. Dank des Erwerbs einer Juniorwahl Aktie durch die Raiffeisenbank Thannhausen wurde es auch den Schülern des RGU ermöglicht, daran teilzunehmen.
Ziele des Projekts sind, das Interesse der Schüler für Politik zu wecken, Demokratie zu üben und zu erleben. Laut Norbert Lammert ist „das Einüben von praktischer Verantwortung bei der Stimmabgabe eine wichtige Grundlage für die aktive Teilhabe an demokratischen Prozessen und Entscheidungen im späteren Leben.“
Am 21. September, drei Tage vor der offiziellen Bundestagswahl, war es endlich soweit. Nach intensiver Vorbereitung im Unterricht hatte eine 10. Klasse begeistert den Wahlakt selbst organisiert. Sie hatte einen Wahlvorstand gebildet und Wählerverzeichnisse angelegt und öffnete nun am Donnerstagmorgen, um 8.00 Uhr die Bibliothek, die sie als Wahllokal hergerichtet hatte. Bis 11.30 Uhr hatten die Schüler der 10. bis 12. Jahrgangsstufen die Möglichkeit zur Wahl zu gehen, was sie zahlreich nutzten. Im Anschluss an die Wahl wurden sofort alle Stimmen ausgezählt und nach Berlin weitergeleitet. Dank authentischer Wahlunterlagen mit den Kandidaten aus dem Wahlkreis wurde den Schülern eine lebensnahe Auseinandersetzung mit Politik ermöglicht. Wie bei der echten Bundestagswahl lag das Ergebnis für ganz Deutschland am Wahlsonntag um 18.00 Uhr vor.
Ein Überblick über die Wahlergebnisse des Ringeisen-Gymnasiums wie auch des bundesweiten Gesamtergebnisses der Juniorwahl zeigt, dass sich durchaus auch unsere Jungwähler in den Ergebnissen der Juniorwahl wiederfinden können. Zudem wird offenbar, wie es auch die Organisatoren der Juniorwahl betont haben, dass Jungwähler im Vergleich zu Erstwählern weniger extreme Parteien am linken oder rechten Flügel wählen.
Von unseren zukünftigen Jungwählern wurde die Juniorwahl mit einer Wahlbeteiligung von 90,49% auch in ihrem zweiten Durchlauf nach 2013 gut angenommen. Die Ergebnisse der Juniorwahl wie auch der „echten“ Wahl werden die Schüler/innen natürlich auch in den folgenden Sozialkundestunden noch weiter beschäftigen.
Paula Gärtner