„Das Wesentliche ist nicht gesiegt, sondern gut gekämpft zu haben“, sagte einst Pierre de Coubertin, der Vater der neuzeitlichen olympischen Spiele. Gut einen Monat vor der wohl größten Sportveranstaltung dieses Jahres in Paris fand mit dem Sportfest „Olympia in Ursberg“ ein Wettkampf statt, der es in punkto Buntheit, Vielfalt und zwischenmenschlichem Verständigungswillen mit den internationalen Wettkämpfen in Frankreich durchaus aufnehmen kann. 22 Schülerinnen der Klasse 11a des Ringeisen-Gymnasiums hatten ein inklusives Sportfest organisiert, an dem 87 Mitschüler der 9. Klassen sowie 33 Schüler der Dominikus Schule und 31 Beschäftigte der Werkstätten (WfbM) sowie drei Besucher der Förderstätten des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW) teilnahmen.
Sie bildeten zwölf gemischte Teilnehmergruppen von sechs bis acht Mitgliedern, die jeweils eine Länderflagge als Erkennungszeichen in Empfang nahmen, gemeinsam auf den Sportplatz in Ursberg einmarschierten und ein Warmup absolvierten.
Spiele für alle Sinne
An den folgenden 12 Spielstationen, die sich die Oberstufenschüler ausgedacht hatten, standen Geschicklichkeit und Fingerspitzengefühl im Vordergrund, beim „Hula-Hoop Reifen“- Werfen oder beim Abtragen eines Turms aus Pappbechern und Bierdeckeln, ohne dass dieser zusammenstürzen durfte. Pantomimischer Einfallsreichtum war beim Sportartenerraten gefragt und Abenteuerlust bei der Suche nach im Sand vergrabenen Gegenständen. Ein nasser Spaß war das Zerschießen einer Partybecherpyramide mittels Wasserspritzpistolen. „Wir haben darauf geachtet, dass bei den Spielen alle Sinne angeregt und die Fähigkeiten der Wettkämpfer mitberücksichtigt werden“, erklärten Mirjana und Selina vom Organisationsteam.
Eine Medaille für alle
„Ich hätte heute beinahe noch einen anderen Termin gehabt. Ich bin so froh, dass der ausgefallen ist und ich hier mitmachen konnte“, sagte ein glücklicher Wettkampfteilnehmer. Glück, Jubel und Freudentränen gab es, als es neben einer Teilnehmerurkunde erstmals auch eine von der Ursberger Schreinerei hergestellte und von der WfbM gesponserte Medaille für alle Beteiligten Sportler gab. „Für unsere Werkstättenbeschäftigten ist das so eine großartige Gelegenheit, hier bei diesem Sportfest andere Menschen zu treffen“, sagte Helga Petrik. „Es gibt wirklich Werkstättenmitarbeiter, die letztes Jahr ihre Urkunde noch tagelang mit sich herumtrugen.“ Umso freudiger wurde der Abschiedsgruß der Veranstalter zum Auszug der Sportler bejubelt: „Tschüss und bis zum nächsten Jahr.“
Text: DRW/Bilder: Carmen Rettermeier