Anfang Mai war es wieder so weit: Die Fünftklässler durften besonders praxisnahen Unterricht auf der Wiese mitmachen. Dazu waren Sabine Schmidberger und Jutta Reiter vom Netzwerk Umweltbildung Landkreis Günzburg am Ringeisen-Gymnasium.
Nach der herzlichen Begrüßung mit einem schwäbischen Lied erhielten die Schüler und Schülerinnen ihre erste Aufgabe: „Wann seid Ihr draußen in der Natur, zu welchem Zweck, wo und bei welcher Gelegenheit seid Ihr besonders gerne draußen?“
„Nichts wie raus!“, das Motto der diesjährigen Aktion, ist leider nicht der Beweggrund für die meisten Schüler, um ihre Häuser, Wohnungen oder Grundstücke zu verlassen und in die Natur zu gehen. Viele machen Sport im Freien und sind mit dem Hund unterwegs. Die Referentinnen ermutigten die Schüler, zu entdecken, wie erholsam und entspannend das einfach „Draußen-Sein“ ist, zu sehen, hören, riechen, fühlen und vielleicht sogar schmecken.
Pflanzen an ihren Pflanzenorganen zu erkennen und genau zuzuordnen ist nicht nur Thema des Biologieunterrichts, sondern kann helfen, tödliche Verwechslungen (Bärlauch – Maiglöckchen) zu verhindern. Auch die Nutzung von Pflanzen als Heilkräuter setzt eine genaue Kenntnis der Merkmale voraus und vielleicht ist einfach mal interessant, zu erfahren wie der „Pinkpuschel“ oder der „Bananenschalenblütler“ tatsächlich heißt. Die Schüler und Schülerinnen sammelten auf jeden Fall fleißig einige Blütenpflanzen und machten sich mit Eifer an die Bestimmung. Da machte auch die gemeinsame Präsentation der Ergebnisse Spaß.
Die Lebenspyramide (Dosenpyramide mit entsprechenden Abbildungen) hat den Boden als eine wichtige Voraussetzung des Lebens als Grund. Angefangen bei Pflanzen folgen Insekten, Insektenfresser, Fleischfresser und schließlich der Mensch in den verschiedenen Etagen. Natürlich passiert nichts, wenn der Mensch an der Spitze der Pyramide weggenommen wird und das machte die Schüler und Schülerinnen schon ziemlich nachdenklich: Die Natur braucht den Menschen nicht, biologische Abhängigkeiten regulieren den Bestand der verschiedenen Tier- und Pflanzengruppen. Anders ist es, wenn Pflanzen z.B. wegen häufiger Mahd nicht mehr soweit kommen, dass sie Samen bilden und dadurch verschwinden, da fallen größere Teile der Pyramide zusammen. Auf diese Weise lernten die Schüler und Schülerinnen, dass der Mensch weitreichende Veränderungen in der Natur vornimmt und damit sich u.U. den eigenen Lebensraum zerstört. Jeder kann darüber nachdenken, wo und wie er die Natur erhalten kann und die Referentinnen gaben einige Tipps, wie die Schüler und Schülerinnen in ihrer Lebenswelt, ihrem Garten zu Hause, dazu beitragen können, Artenvielfalt und Leben zu schützen.
Dagmar Gerstner