Thorsten Böhners Märchen „Die Tiere vom Traumwald“ im Kellertheater
Knapp 40 Schülerinnen und Schüler der Q11 und Q12 des Ringeisen-Gymnasiums der St. Josefskongregation führten zusammen mit ihrer Theaterlehrerin Lucia Mehr ein Märchen von Thorsten Böhner im Kellertheater auf, das sich mit der Bedeutung des Träumens beschäftigt.
Dass Träume und damit das Märchen „Die Tiere vom Traumwald“ nicht nur etwas für Kinder sind, wurde jedem Erwachsenen spätestens in der Schlussszene klar, in der die alte Nelly ins Reich der Träume flieht, um dort weiter zu leben; eine Metapher für ihren Tod, der durchaus tröstlich erscheint, wenn man das Lebensende aus ihrer Sicht betrachtet.
Doch zurück zum Anfang der Story: Regelmäßig treffen sich die Kinder im Trödelladen der alten Nelly, um sich von ihr Geschichten erzählen zu lassen. Eines Tages erscheinen dort aber auch Herr Protz und Frau Raffzahn, um den alten Laden dem Fortschritt weichen zu lassen. So erzählt Nelly den Kindern eine letzte Geschichte, die sie alle in den Traumwald und zu den Tieren, die dort leben, entführt. Dort wollen die Bösewichter der Schlucht Siebenfels den Traumbaum, der nicht nur den Tieren, sondern auch den Menschen ihre Träume schenkt, stehlen und vernichten. Mutig und fest entschlossen tun sich das Einhorn, die Blindschleiche, der Bär, der Hase, das Murmeltier und das Stinktier zusammen, um den Traumbaum zu retten. Das ist gar nicht so einfach, wenn man so verschieden ist. Aber natürlich gelingt es – wie in fast jedem Märchen – den Guten, die Bösen zu besiegen. Die Lehre daraus ist: Gemeinsame Aktionen sind von Erfolg gekrönt, wenn man andere akzeptiert und ihre Verschiedenheiten annimmt.
Die Inszenierung, die nicht nur von der Lehrerin, sondern auch von den Q12ern getragen wurde, war nicht nur gefühlvoll gestaltet, sondern bestach auch durch schöne Lichteffekte und Momente, die den Traumcharakter treffend darstellten. Auch wenn die Vorstellungen nicht an jedem Tag voll besucht waren, so haben die Neulinge aus der Q11 doch Feuer für das Theaterspiel fangen können und alle Beteiligten waren mit Eifer und großem Engagement bei der Sache.
Lucia Mehr