Am 15., 16. und 17. März 2019 brachte der Q11-Kurs Theater und Film unter der Leitung von Herrn Sebastian Eberle mit Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben wohl eines der – nicht nur in Bayern – bekanntesten Theaterstücke auf die Bühne des Kellertheaters im Ringeisen-Gymnasium.
Die auf Erzählungen von Franz von Kobell aus dem späten 19. Jahrhundert zurückgehende Geschichte von der Überlistung des Todes wurde 1975 von Kurt Wilhelm für die Bühne adaptiert und avancierte im bayerischen Staatsschauspiel mit über 1000 Aufführungen zu einem Publikumsmagnet, der sich großer Beliebtheit bei Jung und Alt erfreute und einem noch breiteren Publikum durch die alljährlichen Fernsehausstrahlungen zu Allerheiligen bekannt wurde. Die Bekanntheit des Stückes führte dazu, dass das Ensemble die Herausforderung meistern musste, das Publikum, das voll von Erwartungen in die historischen Gewölbe des Kellertheaters kam, mit einer eigenständigen Interpretation bzw. Umsetzung zu überzeugen. Den achtzehn „Theaterneulingen“, welche zumeist zum ersten Mal auf den Brettern standen, die die Welt bedeuten, gelang dies in drei jeweils bis auf den letzten Platz besetzten Vorstellungen in bravouröser Art und Weise, da der bayerische Mundartklassiker in kurzweiliger und unterhaltsamer Manier präsentiert wurde.
Einen großen Anteil daran hatten vor allem die Protagonisten. Korbinian Naß (Brandner Kaspar) füllte die Rolle des schabernackliebenden Brandner Kaspar, welcher seine Frau und seine Tochter bereits überlebt hat, sich aber rührend um seine Enkelin Marei (überzeugend dargestellt von Theresa Bommer) kümmert, gefühlvoll und authentisch mit Leben. Maximilian Greiner mimte in herausragender Weise den Tod, welcher eines Tages bei Brandner anklopft, um ihn in’s Jenseits zu begleiten. Bei der Ausführung des Planes bedenkt derselbe jedoch Brandners Dickköpfigkeit nicht, der sein irdisches Dasein nicht beenden möchte und den wenig trinksicheren Tod daher mit Kirschgeist betrunken macht, um ihm sodann im Kartenspiel 18 weitere Jahre Leben abzuluchsen. Diese Szene glänzte als spielerischer Höhepunkt, welchen die beiden Schauspieler in grandioser Art und Weise gestalteten.
Doch auch der himmlischen Bürokratie – überaus unterhaltsam von Hannah Böck (Engel) sowie Rainer Mayer (Pförtner) verkörpert – bleibt dieses „Missgeschick“ nicht verborgen, weshalb der Tod ein weiteres Mal zu Brandner geschickt wird. Von den irdischen Entwicklungen desillusioniert, lässt sich Brandner auf einen Besuch im Himmel ein, welcher ihm schlussendlich so gut gefällt, dass er ihn nicht mehr verlassen möchte.
In weiteren Rollen zeigten Felix Fischer (als Simmerl, dem von Marei verschmähten Verehrer), Leon Glas (in der Rolle von Mareis Freund Flori) sowie Michelle Fuhrmann (Brandners Cousine Theres), Vincent Schmitt (Bürgermeister Senftl) und Benjamin Lindemann (Mönch Berthold) ebenfalls beachtliche Leistungen in der Rollenumsetzung. Aber auch die große Anzahl an Nebendarstellern überzeugte bei jedem noch so kleinen Auftritt, was das durchweg hohe schauspielerische Niveau komplettierte und für eine beachtliche Gesamtleistung sorgte.
Ein liebevoll idyllisch gestaltetes Bühnenbild, passende Musikauswahl sowie effektvolle Auftritte des Todes trugen ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass das Erstlingswerk des Theaterkurses ein voller – nicht nur bezogen auf den Zuschauerraum – Erfolg war.
Durch den Applaus des zahlreich erschienenen Publikums sowie die vielen sehr positiven Rückmeldungen wurde das gesamte Ensemble für die großen Mühen des Produktionsprozesses belohnt und für seinen nächsten Auftritt – ein Freilichttheater im Sommer – motiviert.