Im zweiten Jahr in Folge besuchte Märchenerzähler Matthias Fischer aus Augsburg mit seinem mobilen Märchenzelt das Ringeisen-Gymnasium der St. Josefskongregation in Ursberg. Bei wärmendem Punsch durften unsere Jüngsten den zum Nachdenken animierenden Märchen lauschen, während das Knistern des Lagerfeuers und die empfindsam wirkenden Klänge der Hapi – einer Metalltrommel – sie begleiteten. Die Schülerinnen und Schüler hörten von Jim und Della, einem Paar aus Chicago, das in der Phase der damaligen Wirtschaftskrise kaum mehr etwas besitzt, um überhaupt über die Runden zu kommen.
Als Weihnachten vor der Tür steht, wollen sie sich gegenseitig bestärken und sich Danke sagen. Dazu verkaufen sie ihren jeweils wertvollsten materiellen Besitz, um dem anderen eine Freude zu bereiten. Die erworbene Gabe erweist sich bei der Bescherung jedoch jeweils als wenig hilfreich, da die Geschenke nur in Verbund mit den eben verkauften Dingen sinnvoll genutzt werden können. Für sich allein können auch teure Dinge „wertlos“ sein. Das erkennen auch Jim und Della, die schließlich die Gemeinsamkeit als Paar als wertvollstes Geschenk verstehen.
Bei einem Märchen aus Schweden geht schließlich auch materiell alles gut aus: Der jüngste Sohn, der von den beiden älteren Brüdern stets um seinen Lohn betrogen wird, heiratet am Ende die schöne Prinzessin mit „allem, was dazugehört“. Die hat er zuvor durch sein gerechtes und freigiebiges Tun von ihrem Dasein als Kröte erlöst. Ein klassischer Märchenweg, der alles gut ausgehen lässt, gerade vor Weihnachten aber ein passendes Licht der Hoffnung darstellt. Und zuletzt erprobten sich die Schülerinnen und Schüler erfolgreich beim gemeinsamen Stockbrotgrillen, sodass auch der Leib mit „Inhalt gefüttert“ wurde.
Dominik Koch